Wie dir der perfekte Reis garantiert immer gelingt
Basmati oder brauner Reis, wild oder klebrig – wir haben für alle Sorten die richtigen Tipps für dich
Egal, aus welchem Land du kommst – die Wahrscheinlichkeit, dass du schon einmal Reis gegessen hast, ist ziemlich groß. Denn Reis findet man auf der ganzen Welt in den verschiedensten Variationen. Außerdem ist Reis eines der wichtigsten (wenn nicht sogar das wichtigste) Nahrungsmittel auf unserem Planeten. Laut der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations), war Reis im Jahr 2004 das wichtigste Nahrungsmittel für mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung und wurde in mehr als 113 Ländern der Welt angebaut – Reis ist somit auf allen Kontinenten vertreten, außer in der Antarktis. Das Beste daran ist: Für den Anbau braucht es nicht mehr, als einen einzigen Samen.
Wir schauen uns Reis in all seinen Facetten einmal genauer an und teilen mit dir Tipps und Rezepte, damit du dir in jeder Lebenslage eine perfekte Portion Reis kochen kannst!
Was du wissen solltest: Die bekanntesten Reissorten
In der Vergangenheit war es nicht ungewöhnlich nur eine, zwei oder im besten Fall — wenn man Glück hatte – drei verschiedene Reissorten im Supermarktregal zu finden. Heutzutage ist es normal, dass man aus mindestens fünf verschiedenen Reissorten wählen kann, die alle auch noch von unterschiedlichen Marken und mit den tollsten Qualitätsversprechen angepriesen werden. Damit du beim nächsten Supermarktbesuch nicht wieder von der Auswahl in den Regalen überwältigt bist und nicht weißt, welchen Reis du kaufen sollst, haben wir eine Übersicht mit den wichtigsten Eigenschaften der bekanntesten Reissorten für dich zusammengefasst.
Brauner Reis: Brauner Reis ist – wie der Name schon verrät – leicht braun, da er nicht geschält und die Hülle der Kleie noch intakt ist. Das Einzige, was entfernt wurde, ist die ungenießbare Außenhülle der Reiskörner. Das macht braunen Reis zu einem nahrhaften Vollkornprodukt. Zwar benötigt brauner Reis zum Kochen mehr Wasser und auch länger im Vergleich zum weißen Reis, dafür bietet er aber einen nussigeren Geschmack und eine bissfestere Konsistenz. Brauner Reis ist immer ein Langkorn- oder Mittelkornreis, er ist also zwischen drei und fünf Mal länger, als er breit ist. Da die Kleie unbehandelt ist, kann brauner Reis nach ungefähr sechs Monaten schlecht werden – du findest aber auch braunen Reis, der im Vorfeld erhitzt wurde, damit er nicht schlecht werden kann. Brauner Reis, der richtig gekühlt oder eingefroren wurde, kann bis zu 5 Jahre haltbar sein.
Weißer Reis: Wenn brauner Reis geschält und poliert wird, entsteht daraus ein halbtransparenter, weißer Reis mit einer längeren Haltbarkeit – natürlich nur bei richtiger Lagerung. Das gilt auch für alle folgenden weißen Reissorten. Als Faustregel gilt: Reis immer luftdicht lagern, sodass keine Bakterien und Keime eindringen können.
Basmatireis: Basmatireis ist ein aromatischer Langkornreis, der eine etwas trockenere und weichere Konsistenz aufweist. Häufig findet man ihn in der nepalesischen, pakistanischen und indonesischen Küche. Fast 70 Prozent des Basmatireis der Welt wird in Indien angebaut — speziell im Norden Indiens, am Fuße des Himalayas. Die Reiskörner besitzen die Eigenschaft, selbst nach dem Kochen noch getrennt zu bleiben. Der Reis selbst hat einen milden, buttrigen Geschmack. Du kannst aber auch braunen und ungeschälten Basmatireis finden.
Jasminreis: Ein weiterer aromatischer Langkornreis – der Jasminreis – wird in ganz Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam angebaut. Benannt nach der in Südostasien heimischen Jasminblüte, hat dieser Reis ein leicht blumiges Aroma und süße, buttrige Aromen. Die Körner sind feucht, weich und ein bisschen klebrig – oft kleben die Reiskörner nach dem Kochen aneinander. Auch hier findest du alternativ braunen oder ungeschälten Jasminreis.
Sushireis: Sushireis, auch bekannt als japanischer Reis, ist ein klebriger Kurzkornreis mit weicher, zarter Textur und perlenähnlicher Form. Als spezielle Form des „Japonicareis" stellt der Sushireis eines der Grundnahrungsmittel Japans dar. Aus dieser Reissorte wird Sake, auf Reisgrundlage basierende Biere und japanischer Reisessig hergestellt. Er unterscheidet sich von japanischem klebrigem Reis (auch Klebreis oder süßer Reis genannt, aber später mehr dazu) durch seine weichere Textur, die lichtdurchlässigere Farbe und die etwas weniger runde Form.
Risottoreis: Risottoreis ist ein Kurzkornreis und ein typisch italienischer Reis mit viel Stärke. Zu den speziellen Sorten gehören Arborio, Carnaroli, Vialone Nano und Maratelli. Jede von ihnen hat etwas andere Eigenschaften, aber alle sind aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Produktionsmenge in der Regel teurer als gewöhnliche Reissorten. Dieser Reis ist wirklich alles, was ein gutes Risotto braucht. Die verschiedenen Sorten sind mit genug Stärke bewaffnet, für eine cremige Masse aber groß genug für einen festen Biss – denn niemand möchte ein matschiges Risotto.
Paellareis: Ähnlich wie beim italienischen Risottoreis, ist Paellareis ein kurzkörniger spanischer Reis, der viel Flüssigkeit aufnimmt. Bomba und Valencia sind die beliebtesten Sorten und für ihre zarte, feuchte und klebrige (aber nicht zu klebrige) Textur bekannt. Diese Sorten sind leider auch sehr teuer. Wenn du aber mal keinen Paellareis findest, kannst du ihn ganz einfach durch Risottoreis ersetzen.
Klebreis: Klebreis wird aus fast völlig transparenten Körnern hergestellt, die besonders klebrig sind (wer hätte das gedacht!), sobald der Reis gekocht ist. Obwohl der Klebreis vor allem in Laos verbreitet ist – sowohl im Anbau, als auch im Konsum – findet man Klebreis in vielen süßen und herzhaften Gerichten in Südostasien und Ostasien. Von chinesischen lo mai gai (gedämpfte Lotusblätter-Wraps mit Klebreis und Huhn) bis hin zu japanischen Mochi (süßer Reiskuchen). Klebreis ist ein wesentlicher Bestandteil vieler traditioneller Gerichte.
Schwarzer Reis: Manchmal auch „verbotener" Reis genannt, wird schwarzer Reis oft als gesund oder sogar als Superfood angepriesen und als viel gesünder bezeichnet als andere Reissorten — was natürlich noch nicht bewiesen ist. Es gibt verschiedene Arten von schwarzem Reis, die am häufigsten aus Indonesien oder Thailand stammen. Der Reis sieht schwarz aus, wenn er roh ist, bekommt aber eine violette Farbe, sobald er gekocht wurde und hat einen nussigen Geschmack, ähnlich dem von braunem Reis.
Wildreis: Mit seinem erdigen, pflanzlichen Geschmack und seiner zähen Konsistenz, stammt wilder Reis von der Familie Zizania aquatica oder Zizania palustris, nicht Oryza sativa oder Oryza glaberrima, wie die anderen Reissorten in unserer Übersicht. Der aus Nordamerika, Indien und China stammende Wildreis ist in Nordamerika am beliebtesten. An manchen Orten ist Wildreis schwer zu bekommen, da er nicht weit verbreitet ist.
Andere Reisbezeichnungen, bei denen du genauer hinschauen solltest
Goldener Reis: Goldenem Reis werden Nährstoffe zuzugeben, die während des Mahlens und Polierens verloren gehen. Thiamin, Eisen und Niacin sind die wichtigsten Vitamine und Proteine, die zugesetzt werden, aber lass dich nicht täuschen – der Reis ist immer noch nicht so „gesund" wie brauner Reis.
Parboiled Reis: Die Hauptvorteile von Parboiled Reis – also teilweise gegartem Reis – sind zweierlei: Zum Einen findet der Garprozess statt, während sich die Reiskörner noch in ihrer ungenießbaren Schale befinden (das kann auch variieren), sodass einige Nährstoffe, die während des Schälprozesses verloren gehen würden, noch tiefer in das Innere des Korns gelangen. Zum Anderen wird der Reis spröder, was den Mahlprozess erleichtert und dadurch weniger gebrochene Körner entstehen – obwohl diese zerbrochenen Stücke wiederum die Grundlage für ein beliebtes vietnamesisches Gericht sind, das als com tam oder buchstäblich als gebrochener Reis bekannt ist.
Parboiled Reis behält seine Form beim Kochen bei und ähnelt dem Basmatireis, da ihm eine klebrige Textur fehlt. Diese Reissorte ist auch teurer, braucht länger als schlichter weißer Reis, und ist nach vielen Meinungen – meiner eingeschlossen – weniger aromatisch.
Reis aus dem Kochbeutel: Diese Variante mit vorgekochten Reis ist sehr populär, da er nicht so viel Arbeit macht wie loser Reis und auch keine Reisreste im Topf hinterlässt. Für die abgepackten Beutel zahlst du aber einen deutlich höheren Preis und bekommst einen weitaus schlechteren Geschmack.
Vorgekochter oder Instant-Reis: Für diejenigen, denen Bequemlichkeit und ein schnell gekochter Reis wichtig sind, aber gleichzeitig bereit sind, etwas mehr Geld auszugeben, für die ist vorgekochter oder Instant-Reis die beste Option. Dabei handelt es sich um Reis, der gekocht und anschließend wieder getrocknet wurde – also muss er wirklich nur für kurze Zeit in heißes Wasser getränkt werden, bevor er serviert werden kann. Du wirst nicht die beste Reiskonsistenz bekommen, aber etwas Zeit sparen.
Das 1x1 des Reiskochens
Es sind manchmal die einfachsten Rezepte, die uns nervös und unsicher machen – und Reis gehört definitiv dazu! Aber egal, ob du noch nie selbst Reis gekocht hast oder regelmäßig Reis zubereitest. Wenn du dich einmal mit den vier wichtigsten Kochmethoden vertraut gemacht ist, wirst du sehen, dass es nichts gibt, weswegen du dich unwohl fühlen musst.
Die Absorbierung-Methode: Die klassische Art, Reis zu kochen, umfasst die Absorbierungsmethode. Dabei wird eine gewisse Menge Reis mit einer dazu im Verhältnis stehenden Menge Wasser gekocht, abgedeckt und köcheln gelassen bis das gesamte Wasser vom Reis aufgenommen wurde. Das ist nicht nur die einfachste Art Reis zu kochen, sondern auch die Nahrhafteste. Du solltest jedoch immer darauf achten, dass jede Reissorte eine andere Menge an Wasser und Zeit zum Kochen benötigt. Folge unseren Schritt-für-Schritt-Anweisungen, wie du Basmati- und Klebreis nach der Absorbierungs-Methode kochst.
Die Bedampfungs-Methode: In der Regel ist diese Methode für Klebreis reserviert und beinhaltet die Verteilung der Reiskörner in einen Metallkorb, einen gewebten oder Bambusdämpfer, der dann auf einen Topf oder Wok mit kochendem Wasser gesetzt wird. Der Reis wird vom Dampf gekocht und kommt nie in Berührung mit Wasser.
Die Pasta-Methode: Wenn Abmessen nicht dein Ding ist, du aber geübt im Nudelkochen bist, dann ist diese Reiskochmethode genau das Richtige für dich. Den Reis einfach in einen großen Topf mit kochendem Wasser geben und gelegentlich umrühren, wie du es auch mit Nudeln machen würdest. Schau immer wieder nach, ob der Reis schon gar ist. Falls ja, lass ihn in einem feinen Sieb abtropfen. Diese Methode eignet sich am besten für Wildreis, braunen Reis, Arborio oder sogar für Jasminreis – achte darauf, dass du den Reis schon etwas früher von der Hitze nimmst bevor er gar ist. Er wird durch die Restwärme noch etwas weiterkochen.
Die Reiskocher-Methode: Reis in einem elektrischen Reiskocher zu kochen, ist wohl die einfachste Methode überhaupt, erfordert aber den Kauf einer Maschine, die das Potenzial hat, in einem staubigen Haufen vergessener Küchenelektronik zu landen. Eine abgewogene Menge Reis und Wasser kommt in den Kocher – genau wie bei der Methode des Absorbierens, was der Reiskocher letztendlich auch macht – dann einfach den Strom einschalten und los geht’s. Der Kocher schaltet sich automatisch aus, sobald der Reis fertig ist. Er hält den Reis sogar warm. Eine hilfreiche Funktion, wenn du den Reis nicht sofort essen möchtest. Wenn du viel Reis kochst und Platz in deiner Küche hast, dann ist ein Reiskocher eine nette Option, aber keinesfalls notwendig, um Reis zuzubereiten.
Abspülen oder nicht abspülen
Je nachdem, wie dir das Reiskochen beigebracht wurde, spülst du den Reis vor dem Kochen ab oder nicht. In vielen asiatischen Ländern wird der Reis ein- oder zweimal vor dem Kochen abgespült, bis das Wasser klar durchläuft.
Neben dem Abspülen kannst du den Reis auch zwischen 30 Minuten oder über Nacht einweichen lassen, um den Feuchtigkeitsgehalt zu erhöhen – so kann das Kochwasser leichter in die einzelnen Reiskörner eindringen.
Weder das Abspülen noch das Einweichen sind wirklich notwendig, es sind einfach persönliche Vorlieben und Rituale der Gewohnheit, aber viele behaupten, dass das Abspülen darüber entscheidet, ob das Reiskochen gelingt oder nicht. Das Abspülen der überschüssigen Stärke aus den Reiskörnern kann in der Tat die Wahrscheinlichkeit verringern, dass dein Reis zu klumpig oder zu matschig wird.
Lass uns in den Kommentaren wissen, ob du Team Abspülen oder Nicht abspülen bist!
Schlechter Reis, oder was lief schief?
Wenn du nicht weißt, warum dein Reis nicht gelungen ist, dann sind hier ein paar Tipps und Tricks für die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest.
Mein Reis ist zu matschig und/oder nass: Super klebriger, klumpiger, matschiger oder nasser Reis könnte darauf hindeuten, dass du zu viel oder sogar zu wenig Wasser für die Menge an Körnern verwendet hast – also überprüfe das Verhältnis lieber noch einmal. Es kann auch bedeuten, dass du vielleicht vergessen hast, den Reis nach dem Kochen ruhen zu lassen.
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist das Spülen von Reis nicht notwendig, aber den Reis ruhen zu lassen, ist unabdingbar. Nachdem die Stärke im Reis eine hohe Temperatur im Topf erreicht hat, braucht sie Zeit abzukühlen und sich zu setzen. Wenn du den Reis zu schnell verrührst, unterbrichst du den Prozess und es entsteht eine klumpige, matschige Masse (nicht auf Wildreis anwendbar).
Mein Reis ist verbrannt und/oder klebt im Topf fest: Es gibt drei Gründe, die die Ursache für verbrannte oder festgeklebte Körner sein können. Ein Grund ist eine zu hohe Hitze. Sobald das Wasser kocht, sollte man den Topf abdecken und die Hitze herunterdrehen. Wenn das Problem noch nicht behoben ist, versuche einen schweren Topf und eine andere Herdplatte mit einer niedrigeren Hitzestufe zu verwenden.
Eine weitere Ursache könnte sein, dass du vergessen hast, den Reis nach dem Kochen umzurühren, bevor du ihn abdeckst. Wenn der Reis einmal aufgekocht ist, kann das Umrühren das Verkleben verhindern, da Reis von Natur aus sehr klebrig ist. Wenn nach dem Kochen noch Reiskörner in deinem Topf festkleben, einfach den Topf mit Wasser einweichen.
Wie man Reisreste am besten verwertet
Es gibt so viele großartige Verwendungen für übrig gebliebenen Reis. Ich würde sogar sagen, dass es eine zeitsparende Methode ist, einfach doppelt so viel Reis zu kochen. So hat man die tatsächliche Menge Reis, die man für sein Gericht benötigt und die andere Hälfte für ein Reisrezept mit übrig gebliebenem Reis.
Gebratener Reis: Wer es noch nicht weiß, gebratener Reis schmeckt am besten mit übrig gebliebenem Reis. Gepaart mit einigen Gemüse-Resten aus dem Kühlschrank, vielleicht etwas Speck oder einem Ei, und einem kleinen Schuss Sojasauce, hast du ein einfaches und leckeres Abendessen gezaubert.
Reis-Porridge oder Reis-Suppe: Eine andere einfache Art, den Reis zu verwerten, ist daraus ein Porridge zu machen oder ihn zu einer Suppe zuzugeben. Für ein Porridge (auch bekannt als congee [Chinesisch] oder juk [Koreanisch]) den Reis in einem 4:1 Verhältnis mit Wasser köcheln lassen, bis die Reiskörner auseinanderfallen. Mit Sojasauce abschmecken und mit gehackten Schalotten und Sesamöl servieren. Alternativ kannst du Reis auch zu einer Suppe hinzufügen, um dieser etwas mehr Gewicht zugeben. Zum Beispiel in der Hühnernudelsuppe die Nudeln ersetzen.
Arancini: Risottoreste? Dann mach daraus Arancini. Die aus Sizilien stammenden Arancini sind herzhafte, gebratene Risottobällchen, gefüllt mit Mozzarella, Béchamel oder je nach Belieben sogar einem fleischigen Ragu. Du kannst jede Art von Risottoreis verwenden, achte darauf, dass du die Bällchen gut rollst und zusammendrückst – das hilft dir, dass sie beim Braten nicht auseinanderfallen.
11 außergewöhnliche Reisrezepte, mit denen du starten kannst
Egal, ob du eine Schüssel Reis als Beilage für ein schmackhaftes Gericht bevorzugst oder ob du Reis lieber als Hauptkomponente in deinem Essen genießt: Wir haben eine Auswahl an süßen bis herzhaften Rezepten für dich zusammengestellt und hoffen, dass wir dich inspirieren können.
Verfasst am 6. April 2019