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Hokkaido-Kürbis: Die Kürbissorte im Spotlight

Hokkaido-Kürbis: Die Kürbissorte im Spotlight

Wie kann man den Hokkaido-Kürbis handhaben und zubereiten?

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Chris Helen

Chris Helen

Kontributor

Endlich wieder Kürbis – Hokkaido-Kürbis, um genau zu sein!
Wenige werden wohl etwas dagegen haben, wenn wir dem kleinen Japaner den inoffiziellen Platz 1 der Kürbisse zusprechen. Denn mal ehrlich – wenn die Märkte und Verkaufsregale im Herbst die Kürbissaison einläuten, greift man meistens doch zum handlichen, knall-orangenen Hokkaido. Aber was steckt eigentlich hinter dem beliebten Leckerbissen? Hier findest du spannende Insider-Infos und leckere Rezepte zum Ausprobieren.

Hokkaido-Kürbis-Warenkunde: Alle wichtigen Infos auf einen Blick

Zunächst zu den Fakten: Der Hokkaido-Kürbis sieht aus wie eine etwas platte, orangene Kugel. Vergleicht man ihn mit anderen Kürbissorten ist der Hokkaido meist etwas kleiner. Und das ist schon einer seiner Vorzüge: Der kleine Kürbis lässt sich nämlich ganz einfach, auch ohne überdimensional großes Messer, zerteilen. 

Zudem kann er sogar im ganzen Stück verwendet werden, ohne dass Reste verbleiben oder gar verkommen. Je nachdem, ob du ein ganzes Dinner oder nur einen schnellen Lunch zubereiten möchtest – wählen kannst du zwischen 0,5 bis 1,5 Kilogramm schweren Exemplaren. 

Soweit so gut. Was erwartet dich im Inneren? Ebenfalls orangenes und zudem stabiles, leicht faseriges Fruchtfleisch. Mittig findest du die Samen, auch bekannt als Kürbiskerne. Geschmacklich erinnert der Hokkaido-Kürbis an die Esskastanie und hat eine nussige Note.

Hokkaido-Kürbis: Herkunft, Pflanze und Anbau

Hokkaido – das ist eine Insel im Norden Japans. Sie gilt als Heimat des beliebten Leckerbissens und ist der Grund, warum wir ihn als “Hokkaido-Kürbis” kennen. In Japan selbst ist diese Namensgebung weniger bekannt. Solltest du dort nach einem Hokkaido-Kürbis fragen, wird er den meisten als Uchiki kuri bekannt sein. 

Dein Nachbar hat auch Kürbisse im Garten und wohnt nicht auf Hokkaido? Auch das ist möglich. Hokkaido-Kürbisse werden heutzutage in den verschiedensten Ländern, auf den unterschiedlichsten Böden angebaut. 

Im Grunde ist die Kürbispflanze nämlich sehr genügsam. Theoretisch könntest du also dein ganz eigenes Exemplar heranzüchten. Dazu gibt es in nahezu jedem Fachhandel passendes Saatgut. Alternativ kannst du die Kerne aus dem Inneren eines Hokkaidos verwenden. Bereitest du also deine nächste Kürbiscremesuppe zu, lassen sich die Samen so aufbewahren, dass du sie im Frühjahr aussäen kannst. 

Vom Kürbiskern bis zur eigenen Planze – so geht´s:

1. Samen gründlich vom Fruchtfleisch befreien und sorgfältig abwaschen.
2. In einem Küchentuch gut abtrocknen und 1 bis 2 Tage auf der Heizung lagern.
3. Die getrockneten Kürbiskerne nun bis zum Frühjahr an einem dunklen Ort verwahren. 
4. Fertig ist das Saatgut!

Generell können Kürbisse ab Mai im Garten ausgesät werden. Experten empfehlen allerdings, die kleinen Pflänzchen zunächst im Gewächshaus oder auf der Fensterbank “vorzuziehen”. Das bedeutet, dass du sie zunächst im Blumentopf heranwachsen lässt. Damit kannst du beispielsweise schon im April beginnen. Bereit für den Garten sind die kleinen Sprösslinge, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. 

Mit dem zunehmend wärmer werdenden Klima breitet sich die rankende Kürbispflanze dann großflächig aus. Große, grüne Blätter und strahlend, gelbe Blüten entstehen. Mit dem Ende des Sommers kannst du – als kleinen Trost – die ersten Hokkaido-Kürbisse erwarten.

Einkauf, Saison und Lagerung

Offizieller Hokkaido-Kürbis-Saisonstart ist im September. Erhältlich sind sie sogar bis weit in den Winter hinein. Beim Einkauf solltest vor allem auf diese Punkte achten:

Klopfprobe machen: Einen reifen Hokkaido-Kürbis erkennst du daran, dass er leicht hohl klingt, wenn du mit den Fingerknöcheln leicht auf ihn klopfst. 
Stiel sollte erhalten sein: Am besten solltest du ein Exemplar wählen, an dem der grüne, holzige Stiel noch gut erhalten ist.
Makellose Schale: Achte darauf, dass dein Kürbis keine Druckstellen oder Verletzungen an der Schale aufweist. Ist dem so, könnte es passieren, dass er schon nach kurzer Zeit zu Faulen beginnt. 

Wo kann der Hokkaido-Kürbis gelagert werden? Wenn du ihn nicht direkt verzehren möchtest, lässt er sich am besten recht kühl, bei ca. 10 bis 14°C lagern. So hält er sich auch Zuhause sehr lange frisch. Dafür eignen sich beispielsweise Kellerräume und Vorratskammern sehr gut. Diese sind nicht nur kühl, sondern meist auch trocken.  

Solltest du Druckstellen oder Ähnliches am Kürbis entdecken, bereite ihn am besten bald zu. Wie wäre es beispielsweise mit einem schnellen Kürbis-Pürée?

Hast du doch noch etwas Kürbisfleisch übrig? Ab in den Kühlschrank damit! Hier lässt es sich locker noch drei bis vier Tage aufbewahren, bis du wieder Lust auf ein neues Hokkaido-Kürbis-Rezept hast!

Gesunde Nährwerte: Kalorien, Kohlenhydrate und Co.

Der Hokkaido-Kürbis bringt auf 100 Gramm ca. 25 Kalorien mit sich. Das ist nicht unbedingt viel. Anders jedoch als andere Gemüsesorten ist er nicht unbedingt kohlenhydratarm. Dafür glänzt er mit einem sehr geringen Fettgehalt und regt, wie alle Kürbisse, die Blasen- und Nierentätigkeit an. Darüber hinaus stecken diese Nährstoffe drin: 

✓ Kalium
✓ Natrium
✓ Provitamin A (Carotin)
✓ Kieselsäure

Ran an den Hokkaido: die Zubereitung

Ich weiß, der Hokkaido-Kürbis sieht auf den ersten Blick nicht unbedingt nach einem leicht zu verarbeitendem Gemüse aus. Ist er aber! Anders als andere Sorten, etwa Butternut, hat er eine besonders dünne Schale. Das zahlt sich bei der Zubereitung aus. Beim Kochen wird diese nämlich ebenso schnell weich wie das Fruchtfleisch. Somit ist kein mühsames Schälen notwendig. Wie einfach du den Hokkaido schneidest, zeigen wir dir hier: 

Gebackener Kürbis aus dem Backofen

Ebenso schnell wie geschnitten, kommt der Hokkaido-Kürbis auch in den Ofen. Die wohl schnellste und einfachste Art das Saisongemüse zuzubereiten geht so:

1. Hokkaido-Kürbis waschen, in der Mitte teilen und mit einem Löffel die Kerne entfernen. 
2. Anschließend in ca. ein bis zwei Zentimeter dünne Scheiben teilen.
3. Anschließend mit Olivenöl oder Butter bestreichen.
4. Je nach Gusto mit Salz, Pfeffer oder weiteren Gewürzen verfeinern.
5. Die Streifen auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im Backofen bei 180°C ca. 15 Minuten backen.

Tipp: Der Hokkaido-Kürbis ist das Chamäleon unter den Gemüsesorten. Er passt sich problemlos vielen Geschmacksrichtungen an und lässt sich prima kombinieren. Deshalb kannst du in Sachen “Gebackener Kürbis” tief in die Gewürz-Trickkiste greifen. Besonders harmonisch sind etwa Chili oder Ingwer. 

Was du sonst noch alles mit dem Hokkaido-Kürbis zaubern kannst? 

Hokkaido-Kürbissuppe und Co.: die leckersten Rezepte

Egal, ob du auf der Suche nach dem altbekannten Klassiker, der Kürbis-Suppe, bist oder nach einer neuen Rezeptidee suchst – hier findest du wunderbare Rezepte mit dem Hokkaido-Kürbis:

vegan
Kürbis-Ingwer-Suppe mit kandierten Kürbiskernen

Kürbis-Ingwer-Suppe mit kandierten Kürbiskernen

Fischgratin mit Kürbis und Taleggio

Fischgratin mit Kürbis und Taleggio

Am Anfang eines jeden Hokkaido-Kürbis-Rezeptes steht das Entfernen der Kerne an. Dein Herz zerbricht beim Gedanken an all die in der Bio-Tonne liegenden Kürbiskerne? Neben dem Einpflanzen des natürlichen Saatgutes, hast du noch eine weitere Möglichkeit: Essen! Säuberst und trocknest du die Kerne, wie oben beschrieben, kannst du sie ganz einfach mit etwas Öl in der Pfanne oder dem Backofen rösten. Die gerösteten Kürbiskerne machen sich prima als kleines Highlight auf Suppe, Salat und Co.

Kürbis-Pancakes mit Bacon und Brombeeren

Kürbis-Pancakes mit Bacon und Brombeeren

vegan
Cremige Pasta mit Kürbis und Salbei

Cremige Pasta mit Kürbis und Salbei

Nach deftig fehlt natürlich noch süß.

Würzige Pumpkin Spice Latte

Würzige Pumpkin Spice Latte

vegetarisch
Brownies mit Kürbis-Wirbel

Brownies mit Kürbis-Wirbel

Kann man den Hokkaido-Kürbis auch roh essen?

Auch das! Ähnlich wie Zucchini, schmeckt der Hokkaido-Kürbis auch ungekocht. Ob geraspelt oder zu kleinen Stücken geschnitten, macht er sich hervorragend im Rohkostsalat. 1:0 für die rohe Variante – ungekocht sind selbstverständlich auch beim Kürbis die meisten Nährstoffe enthalten. Also: Probieren lohnt sich!

Wie isst du den Hokkaido am liebsten? Wir freuen uns über deine Ideen in den Kommentaren.

Verfasst am 30. September 2018

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