Flexitarisch mit Milch und Genuss: So geht's!
Von süß bis herzhaft: Vielfältige Rezepte mit Milch
Eine pflanzenbasierte, flexitarische Ernährung wird immer beliebter in unserer Gesellschaft. Wer nicht im Allgemeinen auf Milchprodukte verzichten will, diese aber bewusst und nachhaltig konsumieren möchte, findet hier hilfreiche Fakten. Wir zeigen dir eine Auswahl an Rezepten, in der Milch als wichtiger Bestandteil für einen unverwechselbaren Geschmack sorgt.
Milch und Milchprodukte haben einen festen Platz im Ernährungsplan der Deutschen – genau genommen haben 90% der deutschen Bevölkerung Produkte aus Milch im Kühlschrank (Quelle: Initiative Milch). Es ist unumstritten, dass Milch wichtige Nährstoffe und Vitamine enthält. Doch für eine nachhaltige Milchwirtschaft sind nicht nur die Milchbetriebe, sondern auch jede*r Einzelne*r gefragt.
Bevor wir dir zeigen, welche Rezepte mit Milch wir am liebsten zubereiten, wollen wir nun erstmal auf ein paar Grundlagen zum Thema Milch und deren Herstellung eingehen. Dabei geht es weder darum, dich vom Milchkonsum zu überzeugen, noch, sämtliche Milchprodukte aus deinem Speiseplan zu verbannen.
Es geht um den Anreiz, dich für einen verantwortungsvollen Genuss mit den Produkten zu beschäftigen, mit deren Konsum du täglich konfrontiert wirst. Und das betrifft besonders Milch als Teil einer pflanzenbasierten, flexitarischen Ernährung, für die sich immer mehr Menschen entscheiden.
Pflanzenbasierte, flexitarische Ernährung – was bedeutet das überhaupt?
Die pflanzenbasierte Lebensweise beschreibt eine Art der Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und Co. Gleichzeitig schließt sie den Konsum von tierischen Lebensmitteln nicht gänzlich aus.
Sie stellt damit eine ausgewogene Lebensweise auf pflanzlicher Basis durch die Ergänzung von tierischen Produkten dar. Die Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel, die du zu dir nimmst, sind als Teil der pflanzenbasierten Ernährung zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien im Sinne einer klimaschonenden Lebensweise.
Was steckt in Milch?
Die Deutschen sind Fans von veredelten Milchprodukten, allen voran Käse. Mit unseren Lebensgewohnheiten verändert sich aber auch das Angebot: Mittlerweile gibt es unzählige pflanzliche Drinks, die eine vegane Ernährungsweise unterstützen. Doch egal, für welche Ernährungsform du brennst – wissenswerte Fakten um Milch, die hierzulande als Grundnahrungsmittel zählt, können wir uns gemeinsam ja mal anschauen, oder? Also, was steckt eigentlich in Kuhmilch?
Milch enthält viel Kalzium, das wichtig für unsere Knochen ist sowie Eiweiß, das wir für den Muskelaufbau und -erhalt benötigen. Außerdem nehmen wir durch den Konsum von Kuhmilch Vitamin B2 und B12, Zink und Jod auf. Milchsäurebakterien, die vor allem in Milchprodukten wie Joghurt stecken, sind außerdem förderlich für die Darmgesundheit. Zudem enthält Milch essenzielle Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, in einer gut verdaulichen Form (solange du nicht laktoseintolerant bist).
Nach dem Modell der pflanzenbasierten Ernährung liefern uns regionales und saisonales Obst und Gemüse zusätzlich zu tierischen Produkten wichtige Inhaltsstoffe für eine ausgewogene Ernährung. Und wie du diese Art der Lebensweise so verantwortungsvoll wie möglich gestalten kannst, zeigen wir dir im folgenden Abschnitt.
Tipps für einen verantwortungsvollen Milchkonsum
Es gibt (zum Glück) viele Stellschrauben in der Milchwirtschaft, mit denen jeder Einzelne einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang leisten kann. Die Initiative Milch ist ein Zusammenschluss aus Milchbäuerinnen, -bauern und Molkereien, der dir dabei helfen kann: Er setzt sich für einen offenen und transparenten Dialog zwischen der Milchindustrie und Konsument*innen ein – im Namen des Tierwohls und der Umwelt. In der neuesten Folge ihres Podcasts Let’s talk Milch spricht Ökotrophologin Eva-Marie Endres über weitere spannende Fakten zum Thema – hör’ mal rein!
Wenn du dich flexitarisch ernährst, liegt es nahe, dass du deine Ernährungsweise bereits hinterfragst. Und das ist ein wichtiger Schritt. Noch mehr kannst du tun, indem du beim Einkauf von Milchprodukten genau hinsiehst.
An dieser Stelle ist wichtig zu erwähnen: Unsere Empfehlungen basieren auf allgemeinen Tipps, die es dir erleichtern sollen, Kuhmilch so nachhaltig und bewusst wie möglich einzukaufen. Es erfordert jedoch auch deine Neugier und Recherche, die Herkunft und den Produktionsprozess von Kuhmilch individueller Anbieter*innen herauszufinden.
Tipp 1: Check' die Herkunft der Milch
Informiere dich, wo die Milchprodukte produziert werden, die du regelmäßig zu dir nimmst. Wenn du genau hinsiehst, erkennst du auf Milchpackungen ein kleines Oval, in dem eine Buchstabenkombination aufgedruckt ist. Diese verrät dir mehr über die Herkunft des Milchproduktes. Mit ein bisschen Recherche weißt du, aus welchem Land, Bundesland und welcher Molkerei das Produkt stammt. Meist kannst du in diesem Zuge auch gleich herausfinden, welche Auflagen die Milchbauern und -bäuerinnen speziell für die Molkerei erfüllen müssen und welche Philosophie dahintersteckt.
So kommst du der Sache schon mal näher, wenngleich man nicht genau sagen kann, von welchem Hof die Milch stammt, da die Molkereien ihre Milch meist von verschiedenen Höfen einsammeln.
Am besten ist es natürlich, wenn du direkt mit den Milchbauern und -bäuerinnen redest. Viele von ihnen sind in den sozialen Medien aktiv. Wenn du keinen Hof in der Nähe oder auf Wochenmärkten hast, sind Online-Angebote wie My KuhTube oder die Initiative Milch selbst eine gute Informationsquelle. So kannst du mehr darüber erfahren, wie sich die Händler*innen mit ihren Produkten auseinandersetzen und kannst sie guten Gewissens genießen.
Tipp 2: Achte auf Qualitätssiegel
Seit diesem Jahr geben Label auf den ersten Milchprodukten Transparenz zur Haltungsform der Milchkühe. Sie sollen als wertvollen Schritt zu einem höheren Tierwohl-Standard kennzeichnen, welche Maßnahmen an tierfreundlichen Bedingungen geschaffen wurden.
Du findest nun zwei Label auf der Milchpackung:
1. Die Ausweisung des Haltungssystems, in dem die Milchkuh lebt.
2. Das Tierwohlprogramm, das zum Beispiel festlegt, wie viel Platz und Bewegungsfreiraum die Tiere im Stall haben.
Eine Auflistung der Tierwohlprogramme, die in der konventionellen Landwirtschaft umgesetzt werden, findest du hier.
Tipp 3: Zero Waste – Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht das Wegschmeißdatum
Das hörst du sicher nicht zum ersten Mal: Lasse dich vom Mindesthaltbarkeitsdatum nicht aus der Ruhe bringen, sondern vertraue deinen Sinnen. Riecht die Milch sauer? Weg damit. Ist der Joghurt schimmlig? Klar, weg damit. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum allerdings bereits einige Tage in der Vergangenheit liegt, dein Milchprodukt aber noch hervorragend aussieht, riecht und, als letzte Instanz, schmeckt, na dann – nicht weg damit.
Schon, wenn du noch offensichtlich genießbare Lebensmittel mit abgelaufenem Datum nicht gleich in die Tonne schickst, leistest du einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Besonders bei Milchprodukten sind hier deine Instinkte gefragt. Einen ausführlichen Artikel zum Thema Zero Waste und saisonale, regionale Lebensmittel findest du hier.
Die Milch, ein wahrer Wandlungskünstler: Rezepte mit Milch
Milch ist ein wahrer Alleskönner: In herzhaften Schmorgerichten wie in Milch geschmorter Schweinebraten und süßen Klassikern wie Milchreis ist sie als Bestandteil nicht wegzudenken. Bei den meisten Milchliebhaber*innen fließt sie aber wahrscheinlich am häufigsten in den morgendlichen Kaffee, die Cornflakes oder in Kuchenteig.
Milch hält aber, abseits der gewöhnlichen Pfade, auch einige Überraschungen bereit. Wie wäre es mit ein paar Inspirationen für Rezepte, die dir eine pflanzenbasierte Ernährung mit Milch lecker und leicht machen? Wir haben für jeden Anlass, jeden Heißhunger und jede Tageszeit das Richtige für dich dabei:
Du hast Lust auf mehr? Hier findest du weitere milchige Rezeptideen:
Verfasst am 25. Oktober 2022