Aioli und Mayonnaise blitzschnell selber machen
Rezepte und hilfreiche Tipps für die Zubereitung der beliebten Dips
Was wären knusprige Süßkartoffelpommes und ofenfrisches Brot ohne einen passenden Dip? Ich weiß zwar nicht, wie es dir geht – aber für mich geht praktisch nichts über’s Dippen. Das mag im ersten Moment vielleicht etwas seltsam klingen, aber denk nur mal daran, wie traurig du am Buffet auf die ofenwarmen Nachos, knusprigen Grissini oder knackigen Gemüsestifte blicken würdest, würde ihnen da nicht ein cremiger Kräuter- oder Knoblauchdip Gesellschaft leisten. Na siehst du!
Egal, ob ich nun eine große Feier veranstalte oder nur zwei, drei Freunde auf eine Flasche Wein einlade – das erste, worüber ich mir bei der Verpflegung meiner Gäste immer Gedanken mache: die Dips! Niemals würde ich es wagen, eine Packung Cracker oder einen Teller gestifteter Karotten ohne das passende, cremige Pendant auf den Tisch zu stellen. Genauso wenig würde ich es allerdings wagen, zu gekauften Dips zu greifen. Denn seien wir mal ehrlich, eine Mayonnaise oder Aioli selber zu machen, ist nun wirklich kein Hexenwerk, was du allerdings daraus zaubern kannst, ist pure Magie!
Ab jetzt gibt‘s keine Ausreden mehr! Ich zeige dir, wie einfach du mit verschiedenen Methoden Mayo und Aioli selbst herstellst, wie du sie verfeinern und natürlich womit die sie genießen kannst.
Mayonnaise selber machen: diese Zutaten gehören in die Mayo
Um Mayo selber zu machen, benötigst du im Grunde lediglich 3 Komponenten: Eier, Pflanzenöl und Säure, zum Beispiel durch die Zugabe von Zitronensaft und/ oder Weißweinessig. Anschließend kannst du deine Mayo mit Senf, Salz und Pfeffer oder auch mit Kräutern deiner Wahl abschmecken.
Üblicherweise wird nur das Eigelb zur Herstellung der Mayo verwendet, das enthaltene Lecithin wirkt hierbei als Emulgator, hilft also dabei, dass aus den Zutaten ein feines Gemisch – in dem Fall eine cremige Mayonnaise – entsteht. Aber auch die Zubereitung mit ganzen Eiern ist möglich. Der einzige Unterschied: Verwendest du nur das Eigelb, wird deine Mayo cremiger. Achte dabei in jedem Fall darauf, dass du ausschließlich frische Eier verwendest. In manchen Rezepten wird anstelle des rohen Eigelbes auch hart gekochtes verwendet – auf diese Weise kann die Salmonellengefahr vermieden werden.
Welches Öl du verwendest, liegt dabei ganz bei dir – häufig wird Mayonnaise mit Sonnenblumen- oder Rapsöl zubereitet, du kannst aber ebenso gut beispielsweise Walnussöl, Erdnussöl oder Trüffelöl verwenden und deiner Mayo damit ein besonderes Aroma verleihen. Möchtest du Mayonnaise mit Olivenöl zubereiten, empfehle ich dir, ganze Eier zu verwenden. Durch das Aufschlagen können sich im Olivenöl Bitterstoffe entwickeln, die den Geschmack beeinträchtigen – das Eiweiß hilft dabei, diese Bitterstoffe zu neutralisieren.
Schau dir in unserem Video an, wie einfach du Mayo selber machen kannst.
Mayonnaise geronnen? Was du tun kannst, um die Mayo zu retten
Damit die Mayonnaise schön cremig wird, solltest du alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen und das verwendete Öl ganz langsam und unter ständigem, schnellem Rühren zu den übrigen Zutaten geben. Wenn die Mayo gerinnt, ist das ein Zeichen dafür, dass du das Öl vermutlich zu schnell hinzugegossen hast. Doch keine Bange, die Rettung ist nur ein Eigelb und einen Spritzer Zitronensaft entfernt. Verrühre beide Komponenten und rühre sie dann vorsichtig unter die geronnene Mayo.
Deine Mayonnaise wird nicht fest?
Wenn die Mayo zu dünn sein sollte, kannst du ganz langsam und unter stetigem Rühren noch etwas mehr Öl hinzugießen.
Mayonnaise als Grundlage vieler Dips und Soßen
Die milde, cremige Soße schmeckt aber nicht nur pur einfach göttlich, sondern dient auch als Grundlage vieler anderer Soßen und Dips, die du mit ein paar wenigen Handgriffen in Nullkommanichts zubereitet hast.
Remoulade: Neben den Grundzutaten der Mayonnaise, gehören in diese aromatische Variante zusätzlich fein gehackte Kräuter wie Petersilie, Kerbel und Estragon sowie Kapern und je nach Geschmack auch klein geschnittene Gewürzgurken und Sardellenfilets. Die Remoulade wird häufig zu paniertem Fisch, Tafelspitz und Roastbeef serviert, wird aber auch gerne als Butter-Ersatz für belegte Brötchen und Sandwiches verwendet.
Rouille: Für die klassische, französische Soße werden Knoblauch und kleine, rote Pfefferschoten fein zerstoßen und der Mayonnaise beigemischt. In einigen Rezepte wird zudem eine weichgekochte, zerdrückte Kartoffel beigemengt oder die Soße mit Safran verfeinert. Traditionell wird die sämige Soße zu Bouillabaisse gereicht.
Sauce Tartare: Ebenfalls aus der französischen Küche stammt diese kalte Soße, die üblicherweise mit hartgekochtem Eigelb anstelle von rohem zubereitet wird und deren geschmackliches Highlight fein gehackte oder pürierte Frühlingszwiebeln bzw. Schnittlauch bilden. Die „Tatarensauce“ passt wunderbar zu Fisch und Meeresfrüchten, wie zum Beispiel Garnelen.
Russian Dressing: Eine der Hauptrollen im angesagten Reuben Sandwich spielt das Russian Dressing, eine würzige Soße aus Mayonnaise, Ketchup, Gurkenrelish und Meerrettich.
Aioli: Die beliebteste Abwandlung der Mayonnaise, ist ganz klar: die Aioli! Mit einer ordentliche Portion Knoblauch spielt diese köstliche Soße den perfekten Gegenpart zu Pommes frites, Patatas bravas, Pimientos de Padrón, knackigen Gemüsesticks oder knusprigem Brot.
Was ist Aioli?
Wo liegt der Unterschied zwischen der spanischen Knoblauchcreme und einer gewöhnlichen Mayonnaise? Wie bereits erwähnt, heißt das Zauberwort hier: Knoblauch. Er verleiht der Creme ihren charakteristischen Geschmack und dient zusätzlich als Emulgator.
Aioli – diese Zutaten gehören in die mediterrane Knoblauchcreme
Die Aioli-Creme kannst du im Grunde mit derselben Menge an Zutaten zubereiten wie die Mayo, also Eigelb, Pflanzenöl, Senf, Zitronensaft und/ oder Weißweinessig und etwas Salz und Pfeffer. Bei dieser Variante fügst du jedoch zuvor einige Zehen des fein gehackten Knoblauchs hinzu.
In der „traditionellen“ Aioli wird übrigens gar kein Ei verwendet, hier gehören lediglich Knoblauch, Pflanzenöl in etwas Salz hinein – entsprechend ist sie auch um einiges schärfer als die Knoblauch-Mayo. Diese Version hat allerdings den Vorteil, dass sie sich länger halt, da sie keine leicht verderblichen Zutaten enthält.
Die Mallorquinische Aioli enthält ebenfalls kein Eigelb, ihr wird stattdessen etwas Milch hinzugefügt. Da der enthaltene Knoblauch wie bereits erwähnt als Emulgator fungiert, kannst du auch mit diesem Rezept einen wunderbar cremigen Aioli Dip zubereiten.
Aioli selber machen
Natürlich wollen wir dir unser schnelles und super einfaches Aioli-Rezept an dieser Stelle nicht vorenthalten. Schau dir unseren Küchentipp mit Video gleich an und erfahre, wie du die Knoblauchsoße selber machen kannst.
Mit diesen Methoden kannst du Aioli zubereiten
Es gibt verschiedene Methoden, die Knoblauchcreme selber zu machen. Während es den einen mit dem Pürierstab am einfachsten gelingt, schwören wiederum andere auf die klassische Zubereitung mit dem Schneebesen. Es liegt natürlich ganz in deiner Hand (zumindest, wenn du einen Schneebesen oder Pürierstab benutzt), für welche Methode du dich entscheidest, es gibt jedoch bei jeder Option das ein andere zu beachten.
Aioli mit Pürierstab zubereiten: Perfekt für eine Blitz-Mayonnaise bzw. Aioli – hier musst du lediglich alle Zutaten bis auf das Öl in einen Messbecher oder ein hohes Gefäß geben und den Pürierstab auf mittlerer Geschwindigkeit loslegen lassen. Achte darauf, das Öl langsam zuzugießen, dein Stabmixer übernimmt die restliche Arbeit.
Aioli im Mixer: Die Zubereitung im Mixer bietet sich insbesondere dann an, wenn du größere Mengen der köstlichen Knoblauch-Aioli zubereiten möchtest. Wie auch bei der Methode mit dem Pürierstab gibst du hier alle Zutaten außer das Öl in den Mixbehälter und gießt nun das Öl nach und nach hinzu.
Aioli im Thermomix: Gänzlich unkompliziert ist auch die Zubereitung im Thermomix. In wenigen Sekunden sind die Knoblauchzehen zerkleinert, hier empfiehlt sich Stufe 5. Anschließend gibst du die restlichen Zutaten bis auf das Öl hinzu, schaltest das Gerät auf Stufe 3,5 und lässt das Öl langsam hineinfließen.
Aioli mit dem Schneebesen zubereiten: Für die Oldschool-Methode benötigst du etwas Fingerspitzengefühl und kräftige, schnelle Arme. Am besten schlägst du zunächst die Eier mit dem fein gehackten Knoblauch, Senf und Zitronensaft beziehungsweise Essig auf. Jetzt kommt der etwas knifflige Part: Während du kontinuierlich mit dem Schneebesen weiter schlägst, fügst du langsam das Öl hinzu. Das klingt vielleicht etwas umständlich, mit etwas Übung gelingt dir die selbstgemachte Aioli jedoch in bereits 3 bis 4 Minuten.
Aioli: 7 Varianten des Knoblauch-Dips
Nun sind wir uns sicher alle einig, dass es wenige Dinge gibt, die eine selbstgemachte Aioli toppen können. Doch genau wie bei Mayonnaise, kannst du dem cremigen Knoblauch-Dip durch den Einsatz verschiedene Aromen einen extra Geschmackskick verleihen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Limetten- oder Zitronen-Aioli, einer Trüffel-Aioli oder einer grünen Aioli mit Kräutern? In unserer Übersicht findest du tolle Kombinationsmöglichkeiten mit der leckeren Knoblauchcreme.
Wie lange ist selbstgemachte Aioli haltbar?
Selbstgemachte Aioli solltest du am besten in einem gut verschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb weniger Tage verbrauchen. Die traditionelle Aioli ohne Ei kannst du hingegen etwas länger aufbewahren, etwa 2 bis 3 Wochen. Genau wie Mayonnaise lässt sich selbstgemachte Aioli übrigens nicht einfrieren. Am besten bereitest du die Knoblauchcreme also immer frisch und nur in der Menge zu, die du auch wirklich benötigst.
Die besten Rezepte mit Aioli
Obwohl ich der Meinung bin, dass Aioli beinahe zu allem passt, möchte ich dir dennoch meine drei Lieblingsrezepte verraten, zu denen die Knoblauchsoße unter keinen Umständen fehlen darf.
Bist du auch ein Fan von selbstgemachten Dips oder greifst du lieber zur gekauften Variante? Wozu servierst du Mayo & Aioli am liebsten? Schreib es uns in die Kommentare oder lade das Rezept für deinen Lieblingsdip einfach über unsere App hoch und teile es mit der Community!
Verfasst am 12. Dezember 2018