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Null Abfall, null Problem! Wie du mit Zero Food Waste deinen Küchenalltag revolutionierst

Null Abfall, null Problem! Wie du mit Zero Food Waste deinen Küchenalltag revolutionierst

Nützliche Tipps zum Einkauf und zur Verwertung von Lebensmittelresten

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Lisa-Kristin Erdt

Lisa-Kristin Erdt

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/elkey.i/

Zero Food Waste bedeutet übersetzt kein Lebensmittel-Müll – das klingt nicht nur nach einem dieser urbanen Bewegungen, sondern ist faktisch eine Form der Ernährung, durch die wir alle einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und damit zum nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten leisten können. Denn ein großer Anteil der zig Millionen Tonnen an Lebensmitteln, die jährlich in unserem Müll landen, sind noch genießbar.

Was du mit diesen anstellen kannst, wie du Zero Waste im Alltag unterstützen und welche Lebensmittel du vom Blatt bis zur Wurzel verspeisen kannst, klären wir in diesem Artikel.

Unsere Unterstützer*innen dabei: Influencerin und Kochbuchautorin Sophia Hoffmann, die sich für vegane und Zero Waste-Küche begeistert und der MultiQuick 9 von Braun, mit dem müdes Obst und Gemüse zu neuem Leben püriert, gehäckselt und gewürfelt werden kann.

Wir geben dir Tipps, wie du herkömmliche Gerichte durch Resteverwertung sogar noch besser machen kannst. Zusätzlich zeigt dir unser ultimatives Zero Waste Erste-Hilfe-Kit, wie du direkt mit Zero Waste beginnen kannst. Zum nachhaltigen Umgang mit Essensresten geht’s hier: ↓

Was bedeutet Zero Food Waste?

Zero Waste ist eine Bewegung, die sich zum Zwecke der Nachhaltigkeit dem Ziel verschreibt, möglichst wenig Abfall zu erzeugen. Dabei sollen so viele Bestandteile (eines Lebensmittels) wie möglich verwertet werden, um keine Rohstoffe zu vergeuden. 

Die Relevanz zeigt sich deutlich: Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Thünen Instituts (TI) werden ganze 12 Millionen Tonnen Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette pro Jahr in Deutschland weggeworfen.

Der Großteil davon entsteht in den Privathaushalten – pro Kopf wandern 75 Kilogramm an Lebensmitteln in den Müll, wobei die Hälfte davon prinzipiell noch genießbar ist. Dabei lassen wir uns gern vom Aussehen der Lebensmittel leiten, das vielleicht nicht mehr den Zustand zum Zeitpunkt des Kaufes widerspiegelt.

Aber die gute Nachricht ist: Lebensmittelverschwendung ist vermeidbar, und zwar durch eine gezielte Essensplanung, gute Vorbereitung und – hier kommen wir ins Spiel  – hilfreiche Tipps, wie du Lebensmittelreste und vermeintlich schlecht gewordenes Essen verwerten kannst. 

Zero Food Waste und Nachhaltigkeit

Bis das Essen, das wir in den Supermarktregalen vorfinden, auf unserem Teller landet, hat es bereits einen ökologischen Marathon hinter sich. Denn um sie zu produzieren, werden Ackerflächen, Wasser und Energie benötigt. Im Klartext: Jedes Mal, wenn wir genießbare Lebensmittel wegwerfen, verschwenden wir Rohstoffe und Energie.

Fakt ist: Würden wir die Lebensmittelverschwendung in Deutschland um die Hälfte reduzieren, könnten wir sage und schreibe 6 Millionen Tonnen unterschiedlicher Treibhausgase einsparen.

Deshalb ist es wichtig, seinen Konsum einmal zu überdenken: Habe ich ständig das Problem eines überfüllten Kühlschrankes und muss viele Lebensmittel entsorgen? Landet Essen in meinem Müll, das vielleicht nicht mehr perfekt aussieht, in einer Suppe oder einem Salat aber noch eine hervorragende Figur machen würden? Wenn du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, solltest du weiterlesen.

Wie bewahre ich mein Essen vor dem Müll?

Wusstest du, dass einzelne Bananen im Supermarktregal häufig weggeschmissen werden, weil sie von den Konsumenten lieber am Strunk gekauft werden? Das Problem mit der Lebensmittelverschwendung beginnt also schon, bevor wir sie überhaupt kaufen.

Sophia Hoffmann beschreibt in ihrem Buch Zero Waste Küche, wie wichtig es ist, Lebensmitteln Wertschätzung zu schenken und sie damit vor dem Müll zu bewahren – eine klare Buchempfehlung zum Thema!

Wegen der Flut an Angeboten von genormtem Obst und Gemüse haben wir verlernt, auf unsere Sinne zu hören. Auch verunsichert uns das großflächig missverstandene Mindesthaltbarkeitsdatum, das nicht deckungsgleich mit dem Verbrauchsdatum ist.

Es beschreibt lediglich einen vom Herstellern festgelegten Zeitpunkt, bis zu dem das Produkt in Farbe, Form, Geruch und Geschmack mindestens haltbar ist. Das bedeutet nicht, dass man es darüber hinaus wegwerfen muss. Anders ist es bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch, die nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht mehr verzehrt werden sollten. 

Auf dem Markt finden sich einige Lebensmittel, die nicht dem Standard entsprechen. Und genau die benötigten deine Wertschätzung, da sie sonst vielleicht keiner kauft! Verarbeite sie zu lecken Suppen, Pürees, Soßen oder Kuchen – der Geschmack wird dich mit Sicherheit nicht enttäuschen.

Initiativen wie Too Good To Go oder foodsharing sind aus genau dieser Problematik heraus entstanden und setzen sich für die Wertschätzung der Lebensmittel ein. Durch das Engagement vieler Freiwilliger konnten so bereits tausende Tonnen an Lebensmitteln gerettet und verteilt werden. Und unsere Redakteurin Julia zeigt dir in ihrem Selbstexperiment, wie sie 7 Tage lang Zero Waste kochte.

Werde auch du zum Lebensmittel-Retter, indem du auch Äpfel mit braunen Flecken oder Tomaten mit Druckstellen verwertest und verarbeite sie beispielsweise mit dem Braun MultiQuick 9 zu schmackhaften Brotlingen:

vegan
Süße Brotlinge mit Chai-Zwetschgen-Kompott

Süße Brotlinge mit Chai-Zwetschgen-Kompott

Der Zero Waste-Einkauf – so geht’s!

Mit diesen einfachen Regeln wendest du das Zero Waste-Prinzip bereits beim Einkauf an: 

Kaufe systematisch ein: Ein häufiger Grund für Lebensmittelverschwendung sind zu groß bemessene Portionen. Schreibe dir deshalb im Vorhinein eine Einkaufsliste checke, was deine Vorratskammer noch hergibt. Als grobe Faustregel gilt: Eine gut gefüllte Einkaufstasche pro Person reicht aus.

Kaufe plastikfrei ein:  Wenn du in keinem Plastiktüten-Meer enden willst, solltest du immer ein paar wiederverwendbare Beutel dabei haben: Obstnetze, Brotbeutel und größere Stofftaschen sind gefragt. Darin kriegst du deinen Einkauf nicht nur sicher nach Hause, sondern kannst einige Lebensmittel wie Brot auch gleich im Beutel verstauen.

Kaufe saisonale Produkte: Saisonale Produkte haben keine ellenlangen Transportwege hinter sich, sondern stammen von nahegelegenen Produktionsstätten. Lebensmittel können frisch angeboten werden und sind automatisch aromatischer und reicher an Nährstoffen. Kaufst du saisonal, reduzierst du die Umweltbelastung, da durch die kürzeren Wege Energie in Form von CO2-Emissionen eingespart wird. Welches Obst und Gemüse wann in Saison ist, kannst du dir in unserem Saisonkalender ansehen.

Kaufe von lokalen Händlern: Auf Wochenmärkten oder in Bioläden bieten dir Händler regionale und saisonale Lebensmittel an, durch dessen Kauf du kleine und mittlere Anbieter unterstützen kannst. Schilder und Etiketten weisen auf die Regionalität der Ware hin. Und wenn du daraus nicht schlau wirst: Frag’ einfach direkt beim Händler nach, diesen Luxus hast du auf einem Wochenmarkt!

In unserem Kurzvideo haben wir nochmal die wichtigsten Informationen zum Zero Waste-Einkauf zusammengefasst:

Die richtige Lagerung von Lebensmitteln

Wenn du deine Lebensmittel richtig lagerst, halten sie sich länger. Und wenn sie sich länger halten, hast du mehr Zeit, sie zu verarbeiten und musst am Ende weniger wegschmeißen. Ist dir beispielsweise bewusst, dass Tomaten nicht in den Kühlschrank gehören? Ein paar weitere Beispiele:

Schnell verderbliche Produkte kommen in den unteren Bereich des Kühlschranks, da es hier am kältesten ist. Salat und Kräuter zum Beispiel hältst du länger frisch, wenn diese ganz unten im Gemüsefach des Kühlschrankes in einem feuchten Tuch eingewickelt gelagert werden. Die hier herrschenden, kühleren Temperaturen sind genau richtig für empfindliche Lebensmittel. Im oberen Bereich fühlen sich Milchprodukte sowie zubereitete Speisen oder Marmeladen am wohlsten.

Brot vom Markt lässt sich in einem Brotbeutel im Backofen verstauen. So wird es vor dem Austrocknen bewahrt und schimmelt nicht so schnell. Altes Brot kann getrocknet werden und zu Knödeln oder Semmelbröseln verarbeitet werden.

Um Essen länger haltbar zu machen, kannst du diese auch konservieren. So kannst du kurze Haltbarkeiten umgehen und Lebensmittel für Monate genießbar machen. Die vielen verschiedene Methoden, Lebensmittel zu konservieren, erklären wir dir ausführlich in unserem korrespondierenden Artikel.

Wir durften einen Blick in die Küche von Influencerin Sophia Hoffmanns Küche werfen, um zu sehen, wie sie ihre Lebensmittel nach dem Einkauf lagert und haltbar macht. Verpasse also keinesfalls unser 3. Video zum Thema:

Das Leaf to Root-Prinzip

Schon wieder so eine neumodisch klingende Bezeichnung, die sich aber, wie so vieles, ganz einfach durch eine Übersetzung verstehen lässt: Leaf to Root heißt vom Blatt zur Wurzel. Das Prinzip verfolgt den Ansatz, pflanzliche Lebensmittel in all ihren Bestandteilen wertzuschätzen und zu verwerten – eben vom Blatt bis hin zur Wurzel.

Die Verwendung frischer Produkte und von Leaf to Root verkörpert den Nachhaltigkeits-Aspekt und unterstreicht die Relevanz von Zero Food Waste. Denn von so vielen Dingen wissen wir gar nicht, dass sie keinesfalls in den Müll, sondern in den Topf gehören.

Wenn du dir jetzt einen Kompost-Eintopf vorstellst, gibt es Entwarnung: Kartoffelschalen und Radieschenblätter können zu wahren Delikatessen werden.

Mit diesen Lebensmittelresten wird dein Essen besser als je zuvor

Der Wohl einfachste Weg, Gemüseschalen zu verwerten, ist, daraus eine frische Gemüsebrühe ganz ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe zu kochen. Das geht mit Fenchel-, Zwiebel-,  Karotten-, Kartoffelschalen etc.

Zusätzlich finden Gemüsereste wie Stiele von Brokkoli, Blumenkohl und/oder Petersilie Platz. Bedecke die Gemüsereste mit Wasser, füge Gewürze hinzu und köchle die Brühe für etwa 90 Minuten. Abgefüllt in sterile Gläser hält sie sich dann gekühlt etwa eine Woche, oder du frierst sie in Eiswürfelformen ein und nutzt sie portionsweise bei Bedarf.

Vor der Rezeptentwicklung für knusprige, frittierte Gemüseblätter von Sophia Hoffmann in Zusammenarbeit mit Braun war mir gar nicht bewusst, dass man in Gemüseblättern so viel mehr als Abfall sehen kann. Klar, im Grunde kann man alles frittieren, aber im gleichen Zug etwas für die Umwelt zu tun, scheint mir ein Argument mehr für die Gemüseblätter zu sein.

Stabile Gemüseblätter wie die von Kohlrabi oder Mangold lassen sich besonders leicht im Ausbackteig wenden und frittieren. Aber auch Radieschenblätter freuen sich mit ein bisschen Übung über einen Teigmantel und lassen sich nach einem Bad im Frittieröl zu knusprigen Fritters verwandeln. Deine Tomaten sind schrumpelig? Püriere sie mit dem Braun MultiQuick 9, etwas Tahini, Zitronensaft und Olivenöl zu einem passenden Dip.

vegan
Fritters aus Gemüseblättern mit Tomaten-Tahini-Dip

Fritters aus Gemüseblättern mit Tomaten-Tahini-Dip

Und noch mehr Tipps: Koche dir deinen nächsten Tee doch mal aus Apfelschalen, toppe deine nächste Cacio e Pepe Pizza mit getrockneten, gemahlenen Papaya-Kernen anstelle von frischem Pfeffer oder serviere deine nächste Gemüse-Bowl mit Chips aus Blumenkohl-Blättern, so wie wir:

vegan
Herbstliche Bowl mit Dreierlei vom Blumenkohl

Herbstliche Bowl mit Dreierlei vom Blumenkohl

Unser Leaf to Root Hero: Blumenkohl

Wenn sich ein Lebensmittel grandios nach dem Leaf to Root-Prinzip verwerten lässt, dann wohl Blumenkohl. Seine Röschen, die man gekocht, gebraten, gebacken, püriert oder roh verzehren kann, finden ohnehin schon in unzähligen Gerichten Anwendung. Aber mindestens genauso viele Kreationen kann man mit dem Blumenkohl-Strunk und den -Blättern aufpeppen.

Blumenkohlblätter enthalten sogar mehr Vitalstoffe als die Röschen. Du kannst die inneren Blätter nach dem Einkauf vom Kohl trennen und in Gläsern aufbewahren. Äußere Blätter sind meist holzig und weniger frisch, weshalb du sie (ausnahmsweise) entsorgen kannst.

Verarbeite die weicheren Blätter zu einer cremigen Suppe oder mariniere und röste sie für knusprige Chips im Ofen. In dieser Form eignen sie sich hervorragend als Suppen-Topping, im Salat oder als Snack.

Der Blumenkohl-Strunk kann beinahe so vielseitig wie die Röschen selbst eingesetzt werden. Er braucht nicht lange, bis er gar ist und sollte zuerst einmal von holzigen Stellen befreit werden.

Anschließend kannst du ihn klein schneiden und für Gemüsebrühe, in Suppen oder Gemüsepfannen verwenden. Du kannst ihn auch zu einer cremigen Blumenkohl-Soße mixen und zu Pasta servieren, für einen glutenfreien Pizzaboden verwenden oder in Gemüsecurrys verarbeiten – sei kreativ!

Wie du jetzt mit Zero Food Waste beginnst

Um direkt mit Zero Waste starten zu können, listen wir dir hier einmal die wichtigsten Erkenntnisse auf – das Zero Waste Erste-Hilfe-Kit, sozusagen:

Wiederverwenden statt Plastikmüll
Stoffbeutel sind nicht mehr wegzudenken, vor allem, seitdem die Plastik-Blase geplatzt ist. Am besten, du hast immer einen dabei – idealerweise in verschiedenen Größen. Zur Zero Waste-Ausstattung gehören außerdem Mehrwegbecher, wiederverwendbare Dosen für deine Lebensmittel beim Einkauf oder zu Hause, Gläser für Dressings und Soßen für unterwegs und Geschirr aus Bambus oder Emaille.

Plane deinen Einkauf
Wir haben dir weiter oben erklärt, warum systematisches Einkaufen Food Waste reduzieren kann. Plündere zuerst deine Vorratskammer und schreibe eine Einkaufsliste, schätze deine Verzehrmengen richtig ein und ganz wichtig: Lasse dich vom Angebot vor Ort nicht (allzu sehr) verleiten. Bei vielen lokalen Anbietern bekommst du einzelnes Obst und Gemüse, sodass du deinen Einkauf besser dosieren kannst.

Die richtige Lagerung frischer Lebensmittel
Wenn du dein Obst und Gemüse wie oben beschrieben richtig lagerst, hast du länger etwas davon und kannst mehr verwerten. Überlege auch, dich mit der Thematik des Konservierens auseinanderzusetzen, um dein Essen noch länger haltbar zu machen. Oft macht es auch Sinn, dein Essen rechtzeitig einzufrieren, um es vor dem Müll zu bewahren. Vertraue darüber hinaus auf deine Sinne – das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht gleich, dass Lebensmittel verdorben sind.

Schenke den Lebensmitteln Wertschätzung
Schrumpeliges oder krummes Obst und Gemüse, Druckstellen oder einige Flecken benötigen deine Aufmerksamkeit! Wenn dein Essen nicht mehr dem Standard entspricht, heißt das ebenso wenig, dass es Einbußen in seiner Qualität aufweist. Sieh’ es eher als Herausforderung und lasse dich zu wärmenden Suppen, knackigen Salaten oder leckeren Dips verleiten.

Verwende Frisches vom Blatt bis zur Wurzel
Gemüseblätter und -stiele gehören schon lange nicht mehr in den Bio-Müll, sondern auf den Teller. Informiere dich über essbare Gemüseteile und werde so zum Retter von Essensresten.

Wie jeder von uns einen Beitrag zur Eingrenzung von Essensverschwendung leisten kann, weißt du nun. Anstatt in müdem Obst und Gemüse nur Abfall zu sehen, fällt es dir jetzt hoffentlich leichter, in Lösungen zu denken und dich von Lebensmittelresten inspirieren zu lassen. 

Vertraue deinen Sinnen, damit frische Lebensmittel nicht unnötig in der Tonne landen! Gib Blumenkohlblättern und altem Brot eine Chance, vertraue deiner Intuition und koche drauf los!

Verfasst am 31. Oktober 2021

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