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Illegale Lebensmittel gefunden – „Potenz-Honig“ ist gefährlich

Illegale Lebensmittel gefunden – „Potenz-Honig“ ist gefährlich

Potenzsteigernde Lebensmittel werden immer häufiger vom Zoll entdeckt

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Nick Käseberg

Nick Käseberg

Food Editor bei Kitchen Stories

Immer häufiger fallen dem Zoll Lebensmittel mit den Namen „Jaguar Power“, „Horny Performance Chocolate“ oder „Secret Miracle Honey“ in die Hände – Nahrungsmittel, die mit illegalen Medikamenten gemischt sind und potenzsteigernde Wirkungen versprechen.

Eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, das in Baden-Württemberg landesweit für die Überprüfung der vom Zoll abgefangenen Produkte zuständig ist, berichtete von 18 Fällen im letzten Jahr, in denen honigartige Pasten einbehalten und untersucht wurden. „Alle Produkte enthielten den nicht deklarierten Wirkstoff Sildenafil und/oder Tadalafil“, sagte die Sprecherin.

Gefährliche und illegale Wirkstoffe

Laut Angaben des Zolls sind nur selten Dosierungsangaben zu finden, was das Risiko einer Überdosierung stark erhöht. Zudem fehlen oft die Inhaltsangaben. „Dem Verbraucher bleibt die Zusammensetzung verborgen, und er kann daher nicht wissen, mit welchen Nebenwirkungen und Risiken die Einnahme des Produkts verbunden ist“, sagt die Sprecherin.

Besonders für Personen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Menschen, die mit anderen Arzneimitteln wie Nitraten und Ritonavir aus der Therapie von HIV-Infektionen und AIDS behandelt werden, kann die Einnahme dieser potenzsteigernden Lebensmittel aufgrund erheblicher Wechselwirkungen gefährlich sein.

Keine Gefahr für Supermarkt-Produkte

Der Grünen-Landtagsabgeordnete und Hobby-Imker Ralf Nentwich aus Baden-Württemberg bestätigt, dass es keine Gefahr gibt, eines dieser Produkte zufällig im Supermarkt zu kaufen. Die illegalen Lebensmittel werden hauptsächlich direkt von interessierten Personen online gekauft oder aus dem Ursprungsland von einer Reise mitgenommen. Die häufigsten Importe stammen laut Angaben des Zolls aus der Türkei, den Staaten des Mittleren Ostens und Malaysia.

Trotz des geringen Risikos, im Supermarkt zufällig auf ein solches Produkt zu stoßen, wurden letztes Jahr bei einer zufälligen Kontrolle 4,5 Kilo Potenz-Honig in einem Supermarkt in Biberach gefunden. Gegen den Ladenbesitzer wurden Ermittlungen aufgrund der Verletzung des Arzneimittelgesetzes eingeleitet.

Erstmals sollen Produkte dieser Art 2022 bei Zöllen in Deutschland gefunden worden sein. Die Zölle in München und Hamburg geben an, in der Vergangenheit rund 13 Tonnen solcher Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen zu haben.

Foto: Unsplash / by Benyamin Bohlouli

Verfasst am 20. März 2025

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