Eintopf kochen: Schritt-für-Schritt zum wärmenden Wohlfühlessen
Warum Eintopf-Rezepte unserer Großmütter ein großes Comeback feiern
Eintöpfe, Aufläufe und Schmorgerichte werden seit Jahrtausenden gegessen und die meisten Menschen haben ihre ganz persönliche Geschichte und Verbindung zu mindestens einem der deftigen Rezepte. Für eine lange Zeit wurden Eintöpfe zubereitet, um mit wenig Geld die ganze Familie zu versorgen – früher war der Eintopf sogar als "Arme-Leute-Essen" bekannt. Aber auch die Tatsache, dass man mit wenigen Zutaten eine schnelle, sättigende Mahlzeit servieren kann, die allein auf dem Herd vor sich hin köchelt, ist noch heute ein großer Pluspunkt.
Spätestens seit dem One-Pot-Trend wundert es niemanden, warum wir die alten Familienrezepte wieder hervorholen und Eintöpfe nicht mehr als altmodisch gelten, sondern ein bodenständiges Wohlfühlessen sind. Unkomplizierte Rezepte für Eintöpfe sollte jeder beherrschen: Du findest sie nicht nur auf der ganzen Welt, sondern kannst auch aufbauend auf den goldenen Regeln "simpel & langsam" deine eigenen Kreationen entwickeln.
Die Grundlagen
Bei der Auswahl eines Topfs, solltest du dich am besten für einen großen Topf mit schwerem Boden und Deckel entscheiden. Falls du den Eintopf zum Ende hin im Backofen schmoren lassen möchtest, achte darauf, dass der Topf feuerfest ist. Danach kannst du dich Schritt-für-Schritt vorarbeiten.
1. Zutaten klein schneiden
Um dein Fleisch und/oder Gemüse gleichmäßig zu garen, solltest du es in etwa gleich große Stücke schneiden. Hast du Gemüse mit unterschiedlichen Garzeiten, kannst du die Sorten, die etwas länger brauchen, kleiner schneiden, damit am Ende nicht die Hälfte deines Eintopfs noch halb-roh ist.
2. Grundzutaten anbraten
Kochst du einen Eintopf mit Fleisch, wird auch zuerst das Fleisch rundherum goldbraun angebraten und danach aus dem Topf genommen. Erst dann kommen Gemüse wie Zwiebeln, Sellerie und Karotten in den Topf und werden ebenfalls angebraten. Bei einem vegetarischen Eintopf fängst du direkt mit dem Grundgemüse an, bevor du Knoblauch, Kräuter und Gewürze dazugibst und zusammen für einige Minuten andünstest, um das Aroma der Gewürze zu intensivieren.
3. Weitere Zutaten hinzufügen
Nun wird das restliche Gemüse und bei Bedarf das zuvor angebratene Fleisch zurück in den Topf gegeben und gut vermengt.
4. Flüssigkeit deiner Wahl dazugießen
Um die Grundlage für die Soße zu schaffen, löschst du die angedünsteten Zutaten mit einer Flüssigkeit deiner Wahl ab. Beim Umrühren kannst du vorsichtig versuchen, den Bratensatz mit einem Holzlöffel vom Topfboden zu lösen, um deiner Soße mehr Geschmack zu verleihen. Du hast die Wahl zwischen Wasser, Brühen und Fonds, Dosentomaten, Wein, Cider, Bier oder einer Kombination dieser Möglichkeiten, um die Soßen-Basis zu schaffen.
5. Köcheln lassen
Bringe alles vorsichtig zum Kochen, reduziere anschließend die Hitze und lass den Eintopf bei geschlossenem Deckel und über kleiner Flamme auf dem Herd oder im vorgeheizten Ofen köcheln, bis die Zutaten gar sind. Wenn sich ein Messer ohne Widerstand in und aus Gemüse und Fleisch ziehen lässt, sollten die Zutaten weich genug sein.
6. Abschmecken
Zu Schluss wird abgeschmeckt! Sei vorsichtig mit dem Salzen - eine Prise vor dem Anbraten des Fleisches und etwas Salz beim Anbraten des Gemüses sollten fürs Erste ausreichen. Den letzten Schliff gibt es kurz vor dem Servieren, wenn alle Zutaten gar sind.
Tipps und Tricks zum Zubereiten und Aufbewahren von Eintöpfen
Low-Carb-Eintöpfe kochen
Es gab eine Zeit, in der die Frage nach einem Eintopf ohne Kohlenhydrate müde belächelt worden ist. Heute sieht das anders aus! Aus Gemüsesorten mit wenig Kohlenhydraten lassen sich geschmackvolle Eintöpfe genauso gut kochen, auch auf Alkohol zum Ablöschen kannst du problemlos verzichten. Mit Gemüse, einer Menge Zwiebeln und Knoblauch, einer guten Brühe, hochwertigem Fleisch und Kräutern und Gewürzen kannst du einen wundervoll aromatischen Eintopf low carb zaubern!
Eintöpfe, Aufläufe und Schmorgerichte aufbewahren, einfrieren und erwärmen
Bevor du den Eintopf einfrieren kannst, solltest du ihn auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Wenn du ihn schon in den kommenden Tagen essen möchtest, kannst du ihn in luftdichten Behältern für 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Einfrieren: Beim Einfrieren solltest du mehrere Dinge beachten. Benutze einen zum Einfrieren geeigneten und auslaufsicheren Behälter und achte darauf, dass dieser groß genug ist, um Platz für die sich beim Einfrieren ausdehnende Flüssigkeit zu machen. Ein weiterer wichtiger Hinweis: Friere nur Fleisch ein, das zuvor noch nie im gefrorenen Zustand war. Unsere Tipps gelten nur für frisches Fleisch.
Auftauen: Das Auftauen eines Eintopfs funktioniert am besten über Nacht im Kühlschrank. Bedenke jedoch: Je größer die aufzutauende Portion, desto länger dauert es.
Aufwärmen: Zum Aufwärmen wird der Eintopf mit Deckel über kleiner Hitze und gelegentlichem Rühren auf den Herd oder in den Ofen gestellt, bis er heiß genug zum Servieren ist. Wenn du es besonders eilig hast, kannst du kleinere Portionen auch in der Mikrowelle erhitzen und dabei ca. alle 2 Minuten umrühren, um den Eintopf gleichmäßig zu erhitzen.
Unsere Lieblingsrezepte für einen vegetarischen Eintopf
Die Liste der vegetarischen Eintöpfe ist lang: von Grüne-Bohnen-Eintopf, Wirsing-Eintopf, Weiße-Bohnen-Eintopf bis Kartoffel-Möhren-Eintopf und Linseneintopf gibt es für jeden Gemüseliebhaber ein passendes Rezept. Für vegetarische oder vegane Eintöpfe solltest du aromatisches Gemüse mit einer längeren Garzeit verwenden, zum Beispiel Kartoffeln, Lauch, Sellerie, Karotten, Kohl oder auch Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen oder Linsen. Da ein vegetarischer Eintopf deutlich kürzer garen muss als die Fleisch-Variante, hast du fast im Handumdrehen eine leckere Mahlzeit.
Die große Auswahl an veganen Lebensmitteln macht es umso einfacher, einen leckeren Eintopf vegan zu kochen, ohne dabei auf Geschmack verzichten zu müssen. Da es heutzutage möglich ist, vegane Weine und Biere zu kaufen, sowie Fleischbrühe durch Gemüsebrühe, Tomatenkonserven, Wasser oder Frucht- und Gemüsesäfte zu ersetzen, sind deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Wenn du noch auf der Suche nach ein paar Inspirationen bist, dann können wir dir diese Rezepte empfehlen:
Dieser herzhafte vegetarische Eintopf ist genau das Richtige für kalte, ungemütliche Wintertage. Verwende Öl anstatt Butter, um das Rezept ganz leicht vegan zu machen.
Selbst ein klassischer Linseneintopf mit Wiener Würstchen lässt sich super einfach anpassen. Verwende Öl statt Butter und Räuchertofu oder vegane Würstchen als Fleischersatz. Unser beliebtes Rezept mit Sauerkraut und Pilzen wird durch Gemüsebrühe und Kartoffeln im Handumdrehen zu einem veganen und wärmenden Lieblingseintopf.
Unsere Lieblingsrezepte für einen Eintopf mit Fleisch
Preiswerteres Fleisch wird oftmals nicht so zart wie erhofft. Das lange Schmoren im Topf oder Ofen sind allerdings ideale Zubereitungsarten, da das Fleisch durch die lange Garzeit besonders zart wird. Du kannst verschiedene Fleischsorten verwenden, wie beispielsweise Rindfleisch, Kaninchen, Schweinefleisch und Huhn – auf besonders mageres Fleisch solltest du bei Eintöpfen allerdings verzichten, da es bei längerem Garen schnell trocken wird. Kleine Fleischbällchen oder Würstchen eignen sich ebenfalls sehr gut! Für besonders große Fleischliebhaber können auch verschiedene Sorten Fleisch kombiniert werden wie beim klassischen Cassoulet. Du wirst es lieben!
Extra Tipp: Das Fleisch solltest du am besten beim Metzger deines Vertrauens kaufen. Bereits abgepacktes Fleisch aus dem Supermarkt besteht häufig aus ungleichen Stücken, die sich nur schwer gleichmäßig schmoren lassen. Wenn du deinen Metzger höflich bittest, schneidet er dir das Fleisch in Stücke und entfernt überschüssiges Fett.
Hier findest du unser Rezept für einen klassischen Eintopf mit Rindfleisch:
Eintöpfe aus aller Welt
Von Cassoulet und marokkanischem Eintopf bis zur Muschelsuppe: Unsere Rezepte zeigen die vielseitige Welt der Eintopfgerichte! Viel Spaß beim Nachkochen!
Verfasst am 16. November 2018