Blutorangen: Was ist das Geheimnis hinter der roten Farbe und warum lieben wir es damit zu kochen?

Alles über die saftigen Zitrusfrüchte mit dem leuchtend roten Fruchtfleisch

Food Editor bei Kitchen Stories

Äußerlich kaum von ihren orangefarbenen Artgenossen zu unterscheiden, verbirgt sich unter der Schale der Blutorange ein tiefrotes Geheimnis. Ihr hübsches, rubinrotes Fruchtfleisch und der beerig-süßliche Geschmack machen sie zum Star unter den Obstsorten der kälteren Jahreszeit.

Hier erfährst du alles, was du über Blutorangen wissen musst:

– Was sind Blutorangen?
Aussehen und Geschmack, Reifung und Entwicklung der charakteristischen Farbe.
– Wie gesund sind Blutorangen?
Welche Nährstoffe in ihnen stecken und welche Wirkung sie haben.
– Woher kommen Blutorangen?
– Welche Sorten gibt es?
Sowie die Unterschiede zur Grapefruit und wie man Blutorangen ersetzen kann
– Wann sind Blutorangen in Saison?
– Wie man die perfekte Blutorange findet, sie lagert und zubereitet
– Was passt zu Blutorangen?
Inklusive Blutorangen-Rezepte

Was sind Blutorangen?

Die Blutorange ist ein Rautengewächs und gehört zu den Zitruspflanzen. Ihr besonderes Erkennungsmerkmal ist die blutrote Verfärbung ihres Fruchtfleisches.

1. Aussehen
Wie sehen Blutorangen aus? Von außen sehen sie etwa so aus wie kleine Orangen. Ihre Schale kann optisch der gewöhnlichen Variante ähneln, manchmal kann man aber auch schon von außen stellenweise einen leichten Rotstich erkennen. Das Fruchtfleisch im Inneren hat eine rubinrote oder sogar burgunderrote Farbe.

2. Geschmack
Wie schmecken Blutorangen? Der Geschmack lässt sich im Wesentlichen als süß-säuerlich und beerig beschreiben – etwa wie eine Kreuzung zwischen Orange und Himbeere.
Auch ihr Aroma variiert je nach Färbungsgrad:
Je dunkler die Blutorange, desto süßlicher ist sie im Geschmack.

3. Reifung
Wie reifen Blutorangen? Für die optimale Reifung sind große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht nötig, denn nur so können sich die farbgebenden Pflanzenstoffe, auch bekannt als Anthocyane, entwickeln.

4. Farbe
Warum ist die Blutorange rot? Die Anthocyane sorgen auch dafür, dass sich das Fruchtfleisch der Blutorange von orange in rot verwandelt. Je unterschiedlicher die Temperaturen, desto dunkler fällt ihr Fruchtfleisch aus.
Diese Stoffe sind übrigens auch in weiteren rötlichen, bläulichen oder lilafarbenen Lebensmitteln zu finden wie Heidelbeeren, Auberginen, Rote Beete und Rotkohl.

Wie gesund sind Blutorangen?

Blutorangen können noch weitaus mehr als fabelhaft schmecken und aussehen.
Sie enthalten:

– Vitamin C: Wie die meisten Zitrusfrüchte sind sie voll davon. Damit sind sie ein fantastisches Mittel, um in den kalten Wintermonaten Erkältungen & Co. zu trotzen.

Darüber hinaus enthalten sie auch:
– B-Vitamine
– Folsäure
– Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium

– Anthocyane: Die farbgebenden Pflanzenstoffe sollen eine antioxidative Wirkung haben. Somit wirken sie entzündungshemmend und schützen Zellen vor Alterungsprozessen und Krankwerden. (Allerdings kann unser Körper diese Stoffe nicht gut aufnehmen, weshalb die Wirkung nur bedingt ist.

Außerdem spannend: Oft wird er abgepult, doch der weiße Teil der Schale (Mesokarp genannt) ist besonders ballaststoffreich und kann auch mitgegessen werden.

Woher kommen Blutorangen?

Das Hauptanbaugebiet ist das Mittelmeer, vor allem Sizilien.
Der mediterrane Raum bietet mit seinen milden Tagestemperaturen und kühlen Nachten die optimalen Bedingungen und somit den idealen Anbauort für die Blutorange.

Welche Sorten von Blutorangen gibt es?

Zu den beliebtesten Blutorangen-Sorten gehören:

Tarocco-Blutorange: Diese sizilianische Sorte gilt als besonders süß und geschmackvoll. Dank ihrer dünnen Schale und ihrer Größe hat sie viel saftiges Fruchtfleisch im Inneren. Sie wird auch “Halbblutorange” genannt, da ihr Fruchtfleisch meist nicht so stark rot gefärbt ist, wie das anderer Sorten.

Sanguinello-Blutorange: Eine rötliche Schale und ein oranges Fruchtfleisch, das mit roten Streifen durchzogen ist, sind charakteristisch für diese spanische Sorte, die mittlerweile aber auch in Sizilien angebaut wird. Ihr Geschmack ist fruchtig-süß mit einem höheren Säureanteil, wodurch sie sehr beliebt für erfrischende Säfte ist.

Moro-Blutorange: Auch diese kleinere Orangensorte stammt aus Sizilien. Ihre Beliebtheit verdankt sie vor allem der tiefen, weinroten Farbe ihres Fruchtfleischs. Auch geschmacklich überzeugt sie mit intensiven, saftig-sauren Aromen, die wenig bitter sind, manchmal sogar eine Himbeernote herausschmecken lassen. Durch ihren Geschmack und hohen Saftgehalt wird sie gerne gepresst!

Was ist der Unterschied zwischen Blutorangen und Grapefruit?

Entstehung: Während Blutorangen aus einer Vielzahl mediterraner Orangensorten hervorgegangen sind, entstanden Grapefruits durch die Kreuzung von Pampelmuse und Orange.
Aussehen: Optisch sind Grapefruits bedeutend größer als Blutorangen, haben eine hellgelbe bis rötlich gelbe Schale und im Inneren ein rosa, gelbes, gelegentlich aber auch rötliches Fruchtfleisch.
Geschmack: Vor allem geschmacklich unterscheiden sich die Zitrusfrüchte. Grapefruits haben einen säuerlich-bitteren Geschmack, Blutorangen hingegen schmecken deutlich süßer, beeriger und leicht herb.

Was ist ein guter Ersatz für Blutorangen?

Je nach gewünschter Eigenschaft bieten sich verschiedene Alternativen an:

– Normale Orangen: Eine gute Option, wenn die Farbe nicht entscheidend ist. Ihr Geschmack ist ähnlich süß, jedoch weniger beerig und herb.

– Navel-Orangen: Süßer und weniger herb als Blutorangen, besonders geeignet, wenn süßer Geschmack im Vordergrund steht.

– Mandarinen oder Clementinen: Ähnliche Süße wie Blutorangen, aber kleiner; ideal für süße, saftige Komponenten in Rezepten.

– Zitronen oder Limetten: Als Alternative für säuerlichen Geschmack, vor allem in kleinen Mengen, um die Säure zu kontrollieren.

Wichtig zu beachten ist, dass der Ersatz die endgültige Geschmacksnote beeinflussen kann. Eventuell müssen die Menge und weitere Zutaten für den gewünschten Geschmack also angepasst werden.

Wann gibt es Blutorangen?

Die Blutorange hat von Januar bis Ende März Saison. In dieser Zeit bekommst du sie sowohl auf dem Wochenmarkt als auch in der Obst- und Gemüseabteilung deines Supermarkts.

Wie findet man die perfekte Blutorange?

Beim Kauf von Blutorangen solltest du darauf achten, dass die Früchtchen eine feste und leuchtende Schale ohne Dellen oder Runzeln aufweisen. Auf Druck sollte sie möglichst wenig bis gar nicht nachgeben.

Wie lagert man Blutorangen richtig?

Trocken und kühl gelagert halten sich Blutorangen bis zu 10 Tage, der Kühlschrank bietet dafür den optimalen Platz. Um zu vermeiden, dass die Blutorangen vorzeitig schimmeln oder ihre Festigkeit verlieren, ist es ratsam sie nebeneinander aufzubewahren anstatt sie zu stapeln. Vor dem Verzehr solltest du außerdem darauf achten, die Früchte rechtzeitig aus der Kälte zu nehmen, denn das Aroma der Blutorange kann sich am besten bei Zimmertemperatur entfalten.

4. So bereitest du Blutorangen richtig vor

Fruchtfleisch: Vor dem Verzehr musst du die Schale der Blutorange einfach wie bei einer gewöhnlichen Orange einschneiden und schälen. Im Anschluss kannst du ihr Fruchtfleisch schneiden oder filetieren und sie entweder pur genießen oder in Kuchen und Salaten weiterverwenden.

Saft: Hast du es auf den Saft abgesehen, musst du die Blutorange samt der Schale halbieren und mit einer Zitruspresse auspressen.

Schale: Bei Bio- Exemplaren kannst du die aromatische Schale übrigens prima weiterverwenden, indem du sie mit einer kleinen Reibe oder einem Zester vorsichtig entfernst.

Blutorangen Rezepte: Was kocht man mit Blutorangen?

Die Blutorange ist vielseitig einsetzbar. Mit ihrer süßlich-fruchtigen Note schmeckt sie nicht nur pur ganz hervorragend, sondern eignet sich auch perfekt für die Verwendung in Kuchenteigen, Kompott oder Marmeladen, in herzhaften Salatdressings und Marinaden und als fruchtiger Begleiter von Fisch und Fleisch.