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Wie du das alltägliche Kochen mit Leichtigkeit und Bravour meistern kannst

Wie du das alltägliche Kochen mit Leichtigkeit und Bravour meistern kannst

Ein Gespräch mit Deb Perelman von Smitten Kitchen

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Kochen. Einige von uns haben bereits in jungen Jahren erste Erfahrungen in der Küche gemacht und standen viele Stunden mit Oma, Opa, Mama oder Papa am Herd. Andere hingegen haben es sogar durch ihr ganzes Studium geschafft, ohne jemals eine Kochlöffel auch nur angeschaut oder in der Hand gehalten zu haben. Solltest du ein Naturtalent im Kochen sein: Herzlichen Glückwunsch! Falls du allerdings auch nur ein kleines bisschen nach Deb Perelman von Smitten Kitchen kommst, trifft eher letzteres auf dich zu. Die preisgekrönte Bloggerin und New York Times-Bestsellerautorin bezeichnet sich selbst als "a lazy cook at heart" (Im Herzen ein Kochmuffel)!

Mit einer ordentlichen Portion Selbstironie entwickelt, kocht und fotografiert Deb seit 2006 Rezepte für ihren Blog Smitten Kitchen und zeigt uns ihre Vorliebe für die einfache Alltagsküche. Mit bisher zwei veröffentlichten Kochbüchern (The Smitten Kitchen Cookbook und Smitten Kitchen Every Day: Triumphant and Unfussy New Favorites) feiert sie große Erfolge. Einige ihrer Lieblingsrezepte daraus findest du unten im Artikel. Wir können aber schon jetzt verraten: Deb war nicht immer die selbsternannte Expertin für Hausmannskost, für die sie häufig gehalten wird.

Bildnachweis (links): Christine Han

"Ich hatte häufig keine Ahnung, wie manche Gerichte zubereitet werden", erinnert sie sich. "Aber als ich nach und nach dahinter kam, wollte ich das jemandem mitteilen. Ich wollte, dass andere Leute genau das gleiche ausprobieren und ich wollte ihnen auch sagen, auf was sie ganz einfach verzichten können. Die Idee, das in Form eines Blogs zu versuchen, hat mir gefallen."

Ihr Geheimnis? Neugierig bleiben und Fragen stellen! Deshalb sind für Deb auch die "happy accidents" (glückliche Missgeschicke) ein wichtiger Bestandteil ihrer Küche. Ohne sich an ausgetüftelte Kochtechniken zu wagen, die einen am Ende oft nur am eigentlichen Kochen hindern, perfektionierte sie ihren mutigen und abenteuerlustigen Ansatz, Hausmannskost zuzubereiten. Dafür kann man sich nicht an genaue Regeln halten.

"Es ist toll, wenn man die Möglichkeit hat, im Restaurant einen Salat mit 18 Zutaten zu bestellen, aber das wird zu Hause niemand nachmachen", sagt sie. "Ich glaube, es ist dann wichtig herauszufinden, was die besten drei Zutaten dieses Salats sind, warum das Dressing so gut schmeckt und wie ich die Grundzutaten aus meinem Kühlschrank dafür verwenden könnte."

"Ich bin super glücklich über den regen Austausch in der Kommentarfunktion auf meinem Blog, der sich über die letzten Jahre entwickelt hat. Ich wollte genau das, finde es toll und beantworte dort Fragen. Ich glaube, dass es mich selbst zu einer besseren Köchin macht, wenn mir jemand erzählt: 'Was zur Hölle soll ich mit dieser Zutat anfangen?' oder 'Ich war in 3 Geschäften in einer großen Stadt und konnte die Zutat nicht finden'. Oder auch andersherum, wenn jemand schreibt 'Mein Tante-Emma-Laden in Iowa hatte diese Zutat'", lacht sie.

"Wenn ich ein Rezept entwickle oder daran arbeite, höre ich bereits die Stimmen (also Kommentare) in meinem Kopf. Wenn du ganz genau hinhörst, weißt du eigentlich schon, was die Menschen nicht zu Hause kochen wollen."

Doch neben den Leser-Stimmen im Kopf, verfolgt Deb zu Hause bei ihrem Mann und den zwei Kindern (eines davon isst fast alles, das anderen fast nichts) auch eine andere Koch-Strategie. Sie konzentriert sich zunächst auf das, was ihr persönlich am besten gefällt, während sie für Smitten Kitchen Rezepte austüftelt.

"Oft nutze ich die Gelegenheit, beim Abendessen Rezepte von anderen auszutesten, oder solche, die gerade viral gehen — Dinge, auf die ich selbst neugierig bin", sagt sie. "Ich bin weniger daran interessiert, Gerichte zu kochen, die ich schon oft gemacht habe. Stattdessen habe ich viel mehr Lust darauf, neue Rezepte auszutesten und das Abendessen mit meiner Familie eignet sich sehr gut dafür.

Manchmal probiere ich mich aber auch an Rezepten, die noch in der Entwicklung sind und von denen ich noch nicht ganz überzeugt bin. Das funktioniert in etwa so: 'Das Hähnchen in diesem Essensmagazin sieht aber interessant aus. Es überzeugt mich nicht komplett, aber ich würde es gerne einmal probieren.' So können wir als Familie Abwechslung in unseren Speiseplan bringen und immer wieder neue, spannende Gerichte essen, aber gleichzeitig kann ich diese Zeit auch zum Testen nutzen und mir meine eigenen Gedanken zu den Rezepten machen."

Um Deb noch besser kennenzulernen, haben wir ihr einige kurze, einfache Fragen gestellt. Hier sind ihre Antworten:

Was ist dein Lieblingsrezept aus deinem neuesten Kochbuch "Smitten Kitchen Every Day"?

"Ich bin eine sehr launische Köchin. Die Gerichte, die ich im Juni koche, gefallen mir im Juli oft nicht mehr. Aber jetzt, da es immer wärmer wird, fällt mir ein besonders sommerliches Gericht ein: Halloumi aus dem Backofen. Meine Freunde, von denen die meisten nicht kochen, mögen besonders gerne die Marsala-Fleischbällchen."

Welches Gericht hast du zuletzt gekocht?

Himbeerriegel, und — das muss ich offen zugeben – ein ziemlich gelungenes Brathähnchen. Beides sind unglaublich tolle, sommerliche Gerichte.

Was hast du zuletzt im Restaurant bestellt?

„Ich war letzten Dienstag zum Mittagessen im Frenchette verabredet und ich hatte sehr gute Pommes Frites, einen frühlingshaften Salat mit 18 Zutaten und eine Art Merguez aus Entenfleisch mit geschmorten weißen Bohnen und knusprigem Ei. Die Wurst war spiralförmig und wirklich sehr gut! Achso und zum Abschluss hatten wir ein mir bisher unbekanntes französisches Dessert namens Paris-Brest mit Pistazien. Sehr lecker und sehr süß!"

Wo holst du dir deine Ideen? Hast du Lieblingsseiten im Internet, Magazine, Podcasts, etc., von denen du dich bei der Rezeptentwicklung inspirieren lässt?

"Eigentlich lasse ich mich von allem möglichen inspirieren und habe nicht eine bestimmte Quelle. Ich verwende definitiv Kochbücher, von denen ich in den letzten Jahren sehr viel gelernt habe und bin, wie so viele andere auch, ein großer Fan von Joshua McFadden´s Buch 6 Jahreszeiten — es ist wirklich großartig! Allerdings verliere ich mich ungern in ausschließlich einem Kochbuch und halte Ohren und Augen offen, besuche verschiedene neue und altbekannte Restaurants und bin viel unterwegs. Ich liebe es von alle Orten an denen ich war Ideen aufzusaugen, um anschließend großartige, alltagstaugliche Rezepte zu kreieren. Denn mein Ziel ist es, etwas Besonderes zu schaffen, dass nicht jeder schon gehört, gesehen oder eben geschmeckt hat."

Was findet man immer in deinem Vorratsschrank?

Mein Vorratsschrank quillt förmlich über. Bei mir findet man immer Popcorn, getrocknete Bohnen und die gekochte Variante aus der Dose, außergewöhnliche Essige und Öle (besonders hochwertige für Dressings und zum Garnieren und andere zum Kochen), etliche Würzzutaten (zum Beispiel 8 Sorten Senf), viele verschiedene Gewürze, scharfe Saucen — ich mag es die Auswahl zu haben, denn jede hat andere Vorzüge. Zu guter Letzt darf meine geliebte Zitronenpaste nicht fehlen. Zusätzlich habe ich eine ungewöhnlich große Menge an Valrhona Kakaopulver, weil ich es einfach so sehr liebe und es in Großgebinden einfacher zu bestellen ist.“

Ohne welches Küchenutensil könntest du nicht leben?

„Definitiv diese alten Zangen, die man manuell öffnen und schließen kann und ich schon seit Ewigkeiten besitze. Außerdem meine kleine Winkelpalette, mit der ich weit mehr mache als Frosting auf Kuchen zu verteilen.“

Wohin würdest du gerne regelmäßig für die kulinarischen Highlights hin verreisen wollen?

„Ich wollte schon immer mal nach Rom, wenn Artischoken in Saison sind.“

Ob du nun schon als Kind in der Küche helfen durftest oder erst vor Kurzem deine Leidenschaft für das Kochen gefunden hast — das Gespräch mit Deb hat mir bewiesen, dass nicht nur jeder das alltägliche Kochen zu Hause meistern kann, sondern auch, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Einfachheit der Dinge liegt. Bleib´ neugierig, lerne aus kleinen Fehlern und sei´ bereit Neues auszuprobieren.

Und wo wir schon beim Ausprobieren sind: Ab jetzt kannst du deine eigenen Rezepte auf Kitchen Stories veröffentlichen und teilen. Mit dem Button „Erstellen“ auf deiner mobilen Startseite kannst du im Handumdrehen deine Rezepte mit unserer globalen Community teilen. Falls du die App noch nicht hast, kannst du sie hier kostenlos herunterladen.
Während du überlegst, welches Rezept du als erstes hochladen möchtest, hol´ dir Inspiration bei Deb, die ihre extra für uns angepassten Rezepte aus ihrem Kochbuch „Smitten Kitchen Every Day“ mit uns geteilt hat.

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Verfasst am 12. Juli 2019

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