Wie du den besten Ingwertee kochst
Für deine Gesundheit und deine Geschmacksknospen
Die kalte Jahreszeit hat längst begonnen und mit ihr kommen auch die ersten Krankheitswellen. Überall wird kräftig gehustet und Nasenspray wird wieder als heiße Ware gehandelt. Wenn der Hals schmerzt und die Nase läuft, hat jeder von uns seine eigenen Methoden und Mittelchen, die uns mehr schlecht als recht durch eine Erkältung begleiten. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung, die unseren Körper mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, stärkt unser Immunsystem und schützt so vor Krankheiten.
Dennoch gibt es auch bei gesunden Menschen Phasen, in denen das eigene Immunsystem geschwächt ist und etwas Unterstützung von uns braucht. Etwa in beruflichen oder emotionalen Stresssituationen, in Familien mit Kindergartenkindern oder auch bei Schlafmangel. Was können wir also noch tun, um gesund durch den Herbst zu kommen?
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wird Ingwer mit seiner vielseitigen Wirkung häufig zur Vorbeugung und Behandlung bei einer Erkältung sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Ingwer (oder/und auch Kurkuma, eine weitere Wunderknolle) ist also nicht nur ein Gewürz, er wirkt sich auch auf deine Gesundheit aus: Die Knolle kurbelt die Verdauung an, lindert Schmerzen, hilft gegen Reiseübelkeit und unterstützt das Immunsystem.
Wir zeigen dir, was es mit der gesunden Wunderknolle auf sich hat und wie du Ingwer zubereiten kannst, um dich in der kalten Jahreszeit gegen Erkältung zu wappnen.
Was genau ist Ingwer?
Ingwer (Zingiber officinale) ist eine tropische Gewürzpflanze mit einem reich verzweigten Wurzelstock, der gelblich-braun gefärbt ist und aromatisch riecht. Das Wort "Ingwer" hat seinen Ursprung vermutlich im Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt "geweihförmig". Tatsächlich erinnert die knubbelige Form der Wurzelstöcke oder Rhizome der Pflanze an ein Geweih. Der Ursprung der Ingwerpflanze ist nicht sicher belegt. Eventuell ist seine natürliche Heimat auf den pazifischen Inseln. Heute wird Ingwer im tropischen und suptropischen Asien, in Teilen Afrikas und Südamerikas sowie auf Jamaika angebaut.
Die Ingwer-Knolle diente bereits im alten China als Heilpflanze und wird bis heute nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), sondern auch hierzulande als Hausmittel gegen verschiedene Krankheiten verwendet. Außerdem wird Ingwer als Gewürz immer beliebter in Mitteleuropa, wahrscheinlich auch, weil die exotische Küche sich immer weiter verbreitet. Und das aus gutem Grund: Ingwer ist köstlich und gesund zu gleich.
Kann man Ingwerpflanzen selber ziehen?
Ja, Ingwer kannst du auch selber anpflanzen. Um Ingwer selbst anzubauen, eignet sich ein Topf auf der Fensterbank am besten. Dazu legst du als Keimhilfe eine drei bis fünf Zentimeter lange Wurzelknolle über Nacht in lauwarmes Wasser. Dann setzt du den Ingwer flach in einen mit Blumenerde gefüllten Pflanztopf und bedeckst ihn leicht mit Erde. Anschließend die Erde leicht andrücken, befeuchten und den Topf mit einer Folienhaube abdecken, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Gelegentlich die Folie für einige Minuten öffnen oder entfernen, um für ausreichenden Luftaustausch zu sorgen. Damit die Ingwerwurzel austreibt, braucht sie einen halbschattigen Platz, der mindestens 20 Grad warm ist. Pralle Sonne verträgt die Ingwerwurzel jedoch nicht. Wenn sich schließlich ein Spross gebildet hat, kannst du die Folie entfernen.
Wenn sich nach ein paar Wochen der erste Trieb zeigt, ist es an der Zeit, die Pflanze umzutopfen und an den sonnigsten Ort zu stellen, den du bei dir zuhause finden kannst. Die Pflanze muss täglich gegossen und die Blätter gelegentlich besprüht werden. Aber Vorsicht: In staunasser Erde fangen die Wurzeln schnell an zu faulen.
Während die Ingwerpflanze es im Sommer hell und warm liebt, braucht sie im Winter einen etwa zehn Grad kühlen Platz und du musst sie nun nicht mehr gießen. Frost verträgt sie jedoch nicht. Die Ernte der Ingwerwurzel erfolgt im Herbst. Anhand der gelblich verfärbten Blätter erkennst du, dass dein Ingwer reif ist.
Wie gesund ist Ingwer?
Ingwer gegen Erkältungen
Ingwer ist eine wahre Wunderwaffe bei Erkältung. Wirkstoffe wie Vitamin C, Magnesium und Eisen bekämpfen Viren und Bakterien. Ein heißer Ingwertee ist außerdem der perfekte Kältekiller, denn die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe wärmen den Körper von Innen.
Darüber hinaus wirkt Ingwer dank des in ihm enthaltenen Gingerols entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzlindernd. Zudem sollen die Inhaltsstoffe das gleiche Enzym im Körper hemmen wie Acetylsalicylsäure, die auch in Aspirin steckt.
Die Wirkung von Ingwer und die gesundheitlichen Vorteile
Hierzulande wird die Knolle vor allem als Gewürz in der Küche verwendet. Die Wurzel mit der fruchtig-scharfen Note ist aber nicht nur sehr lecker, sondern zeigt auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. So ist Ingwer beispielsweise reich an ätherischen Ölen und Scharfstoffen, sogenannten Gingerolen und Shogaolen, die zu Linderung von Übelkeit, auch verbunden mit Schwindel, Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen verhelfen.
Zudem liefert Ingwer einige Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin C, Magnesium, Kalium, Calcium und Eisen. Viele der wertvollen Inhaltsstoffe sitzen – ähnlich wie bei Äpfeln – direkt unter der Schale: Schälen solltest du die Knolle daher eher nicht oder wenn möglich, nur dünn.
Frischen Ingwertee selbst machen
Eine laufende Nase, Hals- und Kopfschmerzen: In der kalten Jahreszeit kann man sich schnell eine Erkältung einfangen. Bei Erkältungen ist es wichtig, viel zu trinken. Und dabei gibt es ein Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden, das besonders wirksam ist und du ganz leicht selbst zubereiten kannst: Ingwertee.
Untersuchungen zufolge weist Ingwer u.a. immunstimulierende und desinfizierende Eigenschaften auf. Allerdings ist es wichtig, den Ingwer nicht zu schälen, denn die wertvollen Inhaltsstoffe sitzen vor allem unter der Schale. Idealerweise greifst du dann zur Bio-Variante, da diese weniger mit Chemikalien belastet ist. Solltest du Ingwer dennoch schälen wollen, dann ist es wichtig, die Schale nur abzukratzen. Dazu verwendest du am besten den Rand eines Teelöffels.
Die Zubereitung von gesundem Ingwertee ist ganz einfach:
1. Zwei Esslöffel Ingwer (ein Daumennagel großes Stück Ingwer mit Schale) frisch reiben und in einen Topf geben.
2. Einen Liter Wasser hinzugeben und die Flüssigkeit zehn Minuten lang kochen lassen.
3. Anschließend den Tee abseihen und ihn nach Belieben mit Honig und/oder etwas frischem Zitronensaft verfeinern.
Ingwerwasser selbst machen – so geht’s
Im Gegensatz zum Ingwertee wird bei Ingwerwasser der Ingwer nicht mitgekocht, sondern lediglich mit heißem Wasser übergossen.
1. Zwei Esslöffel geriebenen Ingwer (mit Schale) in eine Tasse geben und diesen mit heißem Wasser übergießen.
2. Anschließend die Flüssigkeit zehn Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, damit die ätherischen Öle erhalten bleiben und nach Belieben mit Honig und/oder etwas frischem Zitronensaft verfeinern.
Wie du Ingwer am besten aufbewahrst
Von frischem Ingwer brauchst du für die meisten Gerichte nur ein kleines Stück. Wenn du möglichst lange Freude an ihm haben möchtest, darfst du keine alten Knollen kaufen. Du erkennst frische Ware daran, dass sich der Ingwer fest und schwer anfühlt. Eine nicht mehr so taufrische Knolle ist weicher und hat eine schrumpelige Schale.
Ist deine frische Ingwerknolle noch ungeschält und nicht angeschnitten, kannst du sie gut an einem dunklen und kühlen Ort außerhalb des Kühlschranks lagern. Dort kannst du frischen Ingwer mehrere Wochen lang lagern. Wickele ihn vorher in ein Küchentuch und lagere ihn dann in einer verschließbaren Dose oder in einer Papiertüte.
Auch angeschnittener Ingwer kann außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt werden. Lagere ihn dazu an einem dunklen und kühlen Ort. Es kann zwar sein, dass die Schnittstelle mit der Zeit etwas holzig wird, diese kann man aber dünn abschneiden und die restliche Knolle weiterverwenden. Verschlossen in einem luftdichten Behälter kannst du Ingwer auch im Kühlschrank aufbewahren, so kannst du ihn bis zu 3 Wochen frisch halten.
Falls du einmal zu viel Ingwer gekauft hast und ihn nicht rechtzeitig verwerten kannst, ist es auch kein Problem den Ingwer einzufrieren. Ingwer lässt sich geschält oder ungeschält, im Ganzen oder fein geriebenen einfrieren. Das Praktische ist, die würzige Knolle lässt sich auch gefroren gut reiben. Geschälter Ingwer lässt sich im Tiefkühlfach bis zu drei Monate aufbewahren. Ungeschälte, ganze Knollen halten sich sogar um einiges länger.
Kann man Ingwer roh essen?
Viele der in Ingwer enthaltenen Nährstoffe sind hitzeempfindlich. Wenn du Ingwer roh isst, gehen am wenigsten Nährstoffe verloren. Auch das gesunde Gingerol ist in rohem Ingwer besonders hoch konzentriert.
Allerdings ist er so auch besonders scharf und daher ist Ingwer in rohem Zustand nicht jedermanns Fall. Das schützt effektiv vor einer Überdosierung, die allerdings nur bei großen Mengen zu erreichen wäre. Wenn du zu viel des rohen Ingwers isst, kann dies mitunter zu Durchfall, Blähungen oder Sodbrennen führen. Generell sind über einen längeren Zeitraum mehr als 5 Gramm pro Tag empfohlen.
Da Ingwer wie bereits erwähnt auch gegen Übelkeit hilft, ist ein Stück im Reisegepäck eine gute Idee. So kannst du bei Übelkeit etwas rohen Ingwer in Bus oder Bahn verzehren, ohne ihn extra Aufkochen zu müssen.
Weitere Rezepte mit Ingwer:
Hierzulande ist die Knolle nicht nur als Wunderwaffe gegen Erkältung bekannt. Sie wird vor allem als Zutat für Kürbissuppe, als Bestandteil verschiedener Thai-Currys oder in der eingelegten Version zu Sushi verwendet. Es gibt jedoch unzählige andere Ideen und Rezepte mit Ingwer, die du unbedingt ausprobieren solltest.
Goldene Milch besteht aus Pflanzenmilch, Kurkuma, Ingwer und einigen weiteren Zutaten. Sie schmeckt nicht nur wunderbar und wärmt den Körper, sondern ist auch unglaublich gesund. Das perfekte Getränk für die kalte Jahreszeit.
Und wenn du dieses Jahr mal etwas frischen Wind in deine Weihnachtsbäckerei bringen möchtest, versuch dich doch mal an würzigen Ingwer Keksen. Wie wäre es mit selbstgemachtem Ginger-Ale oder wärmenden Ginger Punch zum Adventsabend?
Und wie isst du am liebsten Ingwer? Erzähl uns davon in den Kommentaren!
Verfasst am 26. Oktober 2018