Wenn du Butter magst, wirst du Pelmeni lieben
Die russischen Teigtaschen
Dieser Artikel ist Teil unserer Monatsausgabe “#ThrowbackNovember”, in der wir verschiedene Aspekte unserer Kindheitserinnerungen durch die Brille des Essens betrachten. Auf Basis dieser Erinnerungen haben wir neue spannende Gerichte für euch vorbereitet und mit unserem Team einen Haufen unterhaltsamer Videos produziert, die ihr schauen, teilen und mit euren eigenen nostalgischen Anekdoten kommentieren könnt. Für eine Übersicht über alle unsere wöchentlichen Themen, Artikel, Rezepte und mehr, könnt ihr hier klicken.
“Pelmeni sind kein Standardessen.” Das war das erste, das unser Video-Redakteur Artur über die russischen Teigtaschen seiner Kindheit sagte, als ich ihn aus dem Home Office anrief.
Unsere November-Kampagne #ThrowbackNovember hat uns dazu veranlasst, auf die Gerichte unserer Kindheit zurückzuschauen und uns zu fragen, was sich seitdem verändert hat. So verlangt Xueci für ihre Geburtstagsparty (angeblich) kein Essen von McDonalds mehr. Die Pelmeni, die Arturs Familie von Sibirien nach Deutschland mitgebracht haben, haben sich im Gegensatz dazu allerdings bis heute bewährt.
Die Geschichte
Wie so viele Teigtaschen sind auch diese kleinen, mit Fleisch gefüllten Kissen kein Gericht, das man einfach so unter der Woche kocht. “Sie sind eher etwas für besondere Anlässe, wie das russische Neujahr. Das ist ungefähr die russische Variante von Weihnachten”, erinnert sich Artur. “Pelmeni sind etwas, das die ganze Familie zusammen macht. Mein Vater hat den Teig ausgerollt, während meine Mutter und ich, manchmal auch meine Schwester, sie gefüllt und gefaltet haben. Man schneidet Kreise aus dem Teig aus, legt die Füllung darauf und drückt sie zusammen – so ähnlich wie Tortellini. Pelmeni zu machen ist ein langer Prozess, weil man immer mehr macht als man braucht. Dann kann man den Rest einfrieren und wieder auftauen und braten, wenn man sie braucht”. Dafür wirft man sie einfach in eine Pfanne mit heißer, blubbernder Butter und erweckt sie zu neuem Leben.
Die Füllung
Wie wir wissen, sind es die inneren Werte, die zählen. Meine Frage nach alternativen Füllungen wurde dementsprechend schonend abgewiesen: “Bei allen russischen Teigtaschen ist die Füllung aus Fleisch und Zwiebeln. Wir haben viele verschiedene Arten von Teigtaschen, manche sogar mit Hefeteig, aber alle haben die gleiche Füllung.”
Wenn er das Rezept verändern müsste, wäre Knoblauch seine erste Wahl, sagte er. Ein mutiger Schritt, wenn man sich die lange Tradition der Füllung vor Augen hält – aber einer, den er Johanna vorschlug, die das Rezept für Kitchen Stories entwickelte. Ihre Version basiert auf den Zutaten von Arturs Mutter, aber die Details musste sie sich erschließen: Wie bei jedem alten Familienrezept, das über Generationen weitergegeben wird, besteht es aus einer kurzen Zutatenliste mit wenig Maßangaben und noch weniger Anweisungen. Der Knoblauch hat es trotzdem in die Zutatenliste geschafft. Probier es aus und sag uns, was du denkst!
Wie man Pelmeni serviert
“Nachdem sie geformt wurden, isst man sie einfach so, quasi ertränkt in geschmolzener Butter oder mit saurer Sahne. Meine Eltern sind ein bisschen verrückt: Sie nehmen eine halbe Packung Butter – zu viel. Ab einem gewissen Punkt trägt mehr Butter nichts mehr zum Geschmackserlebnis bei, man hat einfach einen Buttersee mit Teigtaschen drin. Ich selbst mag es lieber, wenn man sie kocht und dann in Butter anbrät.”
Wir fragten Artur, ob es noch andere Gerichte aus seiner Kindheit gibt, an die er sich besonders gut erinnern kann: “Ich habe nicht so viele Erinnerungen an Essen aus meiner Kindheit in Russland. Ich weiß noch, dass es nicht viele Süßigkeiten gab, also hat meine Tante saure Sahne auf Brot gestrichen und mit Zucker bestreut. Einmal kam ich von meiner Tante nach Hause und erzählte meiner Mutter, dass ich Kuchen gegessen hatte – sie war sehr verwirrt.”
Wie magst du Pelmeni am liebsten? Mit Sauerrahm oder im Butterbad? Erzähl es uns in den Kommentaren!
Verfasst am 28. November 2020