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Pestizide bei 75% aller Äpfel – so wirst du sie am besten los!

Pestizide bei 75% aller Äpfel – so wirst du sie am besten los!

Wie du mit Pestiziden in Lebensmitteln umgehst

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Nick Käseberg

Nick Käseberg

Food Editor bei Kitchen Stories

75% aller Äpfel in Deutschland weisen Pestizidrückstände auf, 90% der Birnen ebenfalls. Dasselbe bei 85% aller Kräuter, Beeren und Steinobst und sogar bei 45% allen Schweinefleisches. Pflanzenschutzmittel sind von Gewürzen über Milchprodukten bis zu Tees und Kaffee in fast jedem landwirtschaftlichen Erzeugnis enthalten und laut den oben genannten Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit von 2022 nicht zu knapp.

Wir bei Kitchen Stories hantieren jeden Tag mit so vielen Lebensmitteln, dass wir uns für euch einmal über die giftigen Schadstoffe schlau gemacht haben. Sorgen machen brauchst du dir nicht, aber nach diesem Artikel denkst du anders über dein Essen nach!

Hier erfährst du in 3 Minuten, was Pestizide sind, die wir so regelmäßig essen, wie sich Pestizide auf uns auswirken und wie du Pestizide wirklich von deinen Lebensmitteln entfernst. Denn eins verraten wir dir schon jetzt: Den Apfel nur am Ärmel reiben und auch das Waschen und trocken rubbeln bringt nicht viel. Das zeigt eine Studie der University of Massachusetts.

Was sind Pestizide?

Pestizide oder etwas freundlicher: Pflanzenschutzmittel, vernichten und schützen vor Pilzbefall, Insekten oder anderen ungewollten Pflanzen. Rund 30 Mal sprühen Landwirt*innen die Substanzen innerhalb einer Erntephase aus. Deshalb setzen sich die synthetischen Chemikalien nicht nur auf der Schale des Apfels oder der Kartoffel ab.

Die Pestizide haben genug Zeit, wenige Bruchteile eines Millimeters unter die Schale zu gelangen – das bedeutet, dass Abwaschen niemals alle Pestizide entfernen kann. Darauf gehen wir später noch einmal ein.

Was uns überrascht hat: Auch Fleisch enthält Rückstände von Pestiziden. Tiere nehmen die Stoffe genau wie wir über ihr Futter auf. Für das wird beim Anbau eben auch mit Schutzmitteln gearbeitet. Das bedeutet leider auch, dass die Pestizide im Fleisch stecken und nicht abgewaschen werden können.

Pestizide und Gesundheit

Aber was passiert, wenn man zu viele der chemischen Stoffe zu sich nimmt? Wer Pestizide mitisst, riskiert langfristige Krankheiten zu entwickeln, wie Krebs, Asthma, Diabetes Typ II, diverse Allergien und Hormonerkrankungen. Um dieses Risiko zu senken, haben wir uns informiert, wie du deine Lebensmittel am besten reinigen solltest.

Wie entferne ich Pestizide am effektivsten?

Die Studie der Universität in Massachusetts zeigt klar: Die wenigsten Pestizidrückstände enthält dein Apfel, wenn du ihn mit einer einprozentigen Backnatron-Wasser-Lösung für 15 Minuten badest. Das ist zwar etwas aufwändig, aber das Natron sorgt dafür, dass die Pestizide nicht nur abgewaschen werden, sondern sich abbauen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Früchte.

Ganz frei von Pestiziden ist der Apfel aber damit nicht, denn je nach Substanz stecken zwischen 4% und 20% der Stoffe unter der Schale. Warum also nicht einfach schälen? Entfernst du die Schale der Frucht, entfernst du bei den meisten Obst- und Gemüsesorten 70% der Vitamine. Die sind für den Menschen deutlich wichtiger als der Verzicht auf die letzten 20% Pestizide.

Lösungen:

– Lege Apfel, Salat oder auch Nüsse für 15 Min. in 10 g Natron und 1 L Wasser. Bestenfalls machst du das aber erst an dem Tag, wenn du die Früchte essen möchtest, denn diese Prozedur entfernt auch die natürliche Schutzschicht. Das Essen verdirbt danach schneller.

– Kaufe Bio. Klingt zu simpel, aber Bio-Gemüse und -Obst darf in der EU nicht mit synthetischen Pestiziden behandelt werden und hat damit meist einen über 100-fach geringeren Rückstand als konventionelle Früchte. Dreiviertel aller Bio-Produkte waren beim Test sogar frei von Rückständen.

– Kaufe regional und saisonal. Diese Lebensmittel weisen weniger Pestizidrückstände auf, da sie keinen langen Transport mehr vor sich haben.

– Kaufe robustes Gemüse und Obst. In Kohl oder Möhren werden seltener Pestizidrückstände gefunden als in Kräutern und Beeren.

– Baue dir selbst einen kleinen Kräutergarten auf dem Balkon oder pflanze Gemüse in deinem Garten. Deine eigene Ernte ist nicht nur frei von Pestiziden, sondern schmeckt auch noch besser als Supermarktware. Hier findest du, wie du deinen eigenen Kräutergarten startest.

Allgemein kommen wir heute wohl nie ganz ohne Pestizide aus. In der EU sind jedoch immerhin weniger als 0,01 mg/kg als Höchstgrenze für Pestizidrückstände vorgegeben und im Großteil aller getesteter Lebensmittel bleibt dieser auch unterschritten. Diese Menge soll für den Menschen unbedenklich sein. Dennoch sollte man solche chemischen Stoffe nicht außer Acht lassen und sie beim Einkauf im Hinterkopf behalten.

Achtest du bereits auf Pestizide und wie gehst du mit ihnen um? Schreib es uns in die Kommentare!

Verfasst am 20. April 2024

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