Neapolitanische Pizza & Co: Dein Guide für die beliebtesten Varianten
... und wo es die besten Pizzen Berlins gibt
Dieser Artikel ist Teil unseres Pizza-Monats, der sich ganz um DAS Fast Food überhaupt dreht (das eigentlich kein Fast Food ist). Wir haben spannende Rezepte im Gepäck, erkunden, welche Utensilien du wirklich brauchst (oder eben nicht!), welche Toppings wir alle mögen (und bei welchen wir uns uneinig sind) und wir beantworten all deine Fragen, die du und wir zum Thema Pizza haben. Sei dabei und nimm teil an unserer virtuellen Pizza-Party im April: Mit diesem Link verpasst du keine aktuellen Rezepte und Stories. Folge uns auf Instagram und Pinterest für den Blick hinter die Kulissen und noch mehr (Pizza)!
Wir alle haben unsere liebste Pizza-Sorte, – die, die uns Schmetterlinge im Bauch macht und uns (mich) bei Dean Martin mitträllern lässt: “When the moon hits your eye like a big pizza pie, that’s amore!”. Für manche (wie Dean) ist es eine italo-amerikanische Pizza mit dickem, luftigem Teig und für andere (wie mich) ist es eine klassische italienische Pizza mit Tomatensoße. (Bevor du fragst: Das Best-of-Dean-Martin-Album lief bei uns tatsächlich rauf und runter, als ich ein Kind war.)
Dieser Monat steht bei uns ganz im Zeichen der Pizza, wie du weißt, und vor allem ihrer Zubereitung zu Hause. Aber genauso, wie wir alle eine liebste Pizza-Sorte haben, haben wir auch eine liebste Pizzeria. Es wäre ein echtes Versäumnis, wenn wir unseren Pizza-Monat nicht auch zum Anlass nehmen würden, dir unsere Pizza-Hotspots vorzustellen. Denn genau diese Lieferpizzen bieten uns in Zeiten der Pandemie immer noch wertvolle emotionale Unterstützung. Es sind die Orte, an denen wir vor der Pandemie geschmaust und gefeiert haben und die jetzt unsere hausgemachten Pizzen inspirieren.
Zu Ehren der Pizza und unserer Heimatstadt Berlin haben wir eine praktische kleine Karte mit den liebsten Pizzerien des Teams zusammengestellt. Sie umspannt die ganze Stadt und umfasst viele verschiedene – aber gleichermaßen köstliche – Pizzen. Egal, ob du ein schnelles Stück Pizza zum Mitnehmen willst, eine Pizza begleitet von Arancini, eine Riesenpizza, um deinen Umzugshelfer*innen zu danken, oder den Superlativ der italienischen Pizza: In diesem Guide findest du all das und mehr. Also speichere ihn dir ab und komm jederzeit auf ihn zurück!
Hier sind einige der leckersten Pizza-Sorten – was sie so besonders macht und wie du sie zu Hause nachmachen kannst. Und für diejenigen von euch, die Gelegenheit haben, in Berlin Pizza zu essen, scrollt zur Karte am Ende des Artikels und erfahrt, wo du sie in der deutschen Hauptstadt findest.
1. Neapolitanische Pizza
Kampanien, die Region, in der Neapel liegt, gilt als der Geburtsort der Pizza. Neapolitanische Pizza zeichnet sich durch ihren luftigen, leopardengefleckten Boden mit leicht verkohlten Blasen aus. Für diesen Boden ist es essentiell, dass die Pizza unglaublich schnell (nicht mehr als 90 Sekunden!) und unglaublich heiß (etwa 430-480°C) gebacken wird. Wenig überraschend gibt es sogar einen Verband für echte neapolitanische Pizza, demzufolge eine neapolitanische Pizza einen Durchmesser von 22-35 cm haben soll und Zutaten aus bestimmten Regionen beinhalten muss.
So traurig es ist, aber es ist praktisch unmöglich, eine solche neapolitanische Pizza im heimischen Elektroofen herzustellen (wenn du im Garten einen Pizzaofen hast, bist du deutlich näher dran!). Das heißt aber nicht, dass du dich nicht inspirieren lassen und eine Pizza backen kannst, die dich zumindest ein Stückchen weiter nach Neapel bringt. Keine Sorge, wir verpetzen dich nicht bei den neapolitanischen Pizza-Behörden.
Wie du neapolitanische Pizza zu Hause machst: Lisas einfacher Pizzateig ohne Kneten nähert sich der wundervoll luftigen neapolitanischen Pizza ziemlich überzeugend an und wird so geformt, dass er eine luftige Kruste bekommt. Im Teig verwendet Lisa ein bisschen Vollkornmehl, das bei geringerer Hitze schneller braun wird und leckere Röstaromen entfaltet.
Wo du neapolitanische Pizza in Berlin findest: Diese Sorte Pizza ist wohl die beliebteste in Berlin und du wirst auf der Karte zahlreiche tolle Optionen entdecken. Ein paar, die wir besonders lieben:
– Antica Pizzeria Da Michele: Wusstest du, dass diese Pizzeria tatsächlich beanspruchen kann, eine original neapolitanische zu sein? Hierhin würden wir gehen, um den neapolitanischen Pizzaverband zu beeindrucken.
– Zola: Wir sind große Fans der Pizza Spianata bei Zola, eine Pizza mit Tomatensoße, scharfer Spianata-Salami, abgerundet durch Stracciatella di bufala. Außerdem gibt es dazu köstliches Knoblauchöl – perfekt, um den Rand deiner Pizza damit zu verputzen.
– Standard: Neapolitanischer Stil, lokale Zutaten und eine Kruste, die luftiger ist als ein frischer Frühlingstag.
2. Deep-Dish-Pizza
Manchmal ist mehr einfach mehr und genau für solche Momente gibt es diese Pizza. Sie wird vor allem mit Detroit und Chicago assoziiert. Die Chicago-Variante ist rund und hat hohe Ränder, wie ein Pie, und sie ist gefüllt mit massenweise fädenziehendem, geschmolzenem Käse und Tomatensoße. Die Variante aus Detroit wird in einer tiefen, eckigen Backform zubereitet, in der der Käse bis zum Rand verteilt wird. Dadurch hat diese Pizza die knusprigsten Ecken. Außerdem wird sie oft mit Salamischeiben belegt, die dann herrlich knusprig aus dem heißen Ofen kommen.
Wie du Deep-Dish-Pizza zu Hause machst: Wie du am Namen erkennen kannst, brauchst du für diese Pizza eine tiefe Backform. Dafür funktioniert eine Springform, ein Backblech mit hohem Rand oder sogar eine Auflaufform. Die Hauptsache ist, dass sie deinen Hefeteig beherbergen und ihm knusprige Ecken verleihen kann. Um den Teig richtig dick und fluffig zu bekommen, solltest du die Menge verdoppeln. Gib dem Teig viel Zeit, damit er wirklich gut aufgehen kann und verteile die Toppings in großen Klecksen, sodass es viele kleine Taschen voller Soße gibt und gleichzeitig die Luft im Teig erhalten bleibt.
Wo du Deep-Dish-Pizza in Berlin findest: Wenn du die Chicago-Variante probieren willst, empfehlen wir Magic John’s in Mitte. Da sie keine amerikanische Salami in Deutschland finden konnten, machen sie ihre eigene in Kollaboration mit einem Berliner Wursthersteller und wenn es nach unserem Community Manager Andreas geht, sind sie damit echte Stars.
3. Pizza nach New-York-Art
Wodurch wird eine Pizza zur New-York-Pizza? Ein dünner Boden, in breite Stücke geschnitten und extra viel Käse obendrauf – diese Pizza trifft die magische Balance zwischen weich und knusprig, die sich perfekt falten lässt. Damit lässt sie sich besonders gut unterwegs futtern, aber natürlich schmeckt sie genauso gut am Tisch oder auf dem Sofa (lokal wird sie übrigens oft als “Pie” bezeichnet).
Wie du Pizza nach New-York-Art zu Hause machst: Dieses Rezept zeigt dir eine bestimmte Variante der New-York-Pizza. Die Grandma-Style-Pizza ist eine italo-amerikanische Kreation, die in einem tiefen Backblech zubereitet wird und genau auf die Bedingungen eines Elektroofens abgestimmt ist. Sie ist meine liebste Pizza, die man zu Hause machen kann und hat außerdem die Cacio e Pepe Pizza inspiriert, die wir diesen Monat veröffentlicht haben.
Wo Pizza nach New-York-Art in Berlin findest: Und nochmal schicken wir dich zu Magic John’s – hier gibt es einfach die besten US-amerikanischen Pizzen in Berlin.
4. Pizza al taglio
Rückblickend werde ich ganz nostalgisch, wenn ich daran zurückdenke, wie ich mich in einer berühmten Pizzeria in Rom angestellt habe, um ihre Pizza al taglio zu kaufen (in dem Moment war es zugegebenermaßen eher nervenaufreibend als romantisch, als ich versucht habe, mein rostiges Italienisch zusammenzukratzen). Die Pizzen reihten sich meterlang aneinander, knuspriger Teig, bestrichen mit frischer Tomatensoße und belegt mit simplem Mozzarella oder gefüllten Zucchiniblüten und Sardellen. Wie der Name verrät, handelt es sich bei Pizza al taglio um eine Pizza-Sorte, die extra dafür gemacht wird, geschnitten und stückweise mit der Hand gegessen zu werden. Bevorzugterweise auf einer Piazza, auf den Stufen eines Springbrunnens und mit einem kalten Birra Moretti in der anderen Hand. Meistens haben diese Pizzen einen dünnen Boden mit knusprigem Rand und sie kommen mit allen möglichen Toppings daher.
Wie du Pizza al taglio zu Hause machst: Bereite eine große Portion Pizzateig zu, den du so weit ausbreitest, dass er auf große Backbleche passt. Um den Boden richtig knusprig zu bekommen, kannst du die Pizza-Einstellung deines Ofens benutzen, einen Pizzastein vorheizen oder ein umgedrehtes Pizzablech unten im Ofen als Alternative einsetzen (wie Lisa hier). Das funktioniert wirklich! Und weil so viel davon, was Pizza al taglio ausmacht, in den Toppings liegt, empfehle ich dir Andreas’ Artikel über spannende neue Topping-Ideen. Deine Geschmacksnerven werden dir danken, auch wenn ein paar Pizza-Puristen sich wohl eher zurückhalten werden.
Wo du Pizza al taglio in Berlin findest: Einer meiner liebsten Läden in Berlin, Sironi, hat eine täglich wechselnde Auswahl knuspriger Pizzen, die stückweise verkauft werden. Die Beläge reichen von Salsiccia über Rübstiel bis hin zu Kartoffeln und Rosmarin.
4. Blumenkohl-Pizza
Voller Zweifel angesichts der Versuche, die Perfektion der Pizza zu verwässern, war ich in den vergangenen Jahren nicht besonders aufgeschlossen gegenüber Blumenkohl-Pizza. Sorry. Aber Christians käsige Blumenkohl-Kruste hat es geschafft, mich zu überzeugen. Wenn du versuchst, Kalorien zu sparen, ist dieses Rezept wohl eher nicht die Lösung – es enthält drei verschiedene Sorten Käse (wobei eine Studie erst kürzlich darauf hingewiesen hat, dass der schlechte Ruf von Käse als vermeintlich ungesundem Nahrungsmittel nicht unbedingt gerechtfertigt ist). Aber für Leute, die kein Gluten essen können, neugierig auf Keto-Ansätze sind oder einfach nur Käse lieben, ist dieses Rezept mindestens einen Versuch wert. Mit ein bisschen fein geschnittenem Spargel, Petersilie und Tomaten ist es wie ein Frühlingsgarten auf dem Teller.
Wie du Blumenkohl-Pizza zu Hause machst: Eine runde Pizzaform oder eine kleine Backform hilft dir dabei, den Boden zusammenzuhalten. Durch die Form und den Käse im Teig wird dir diese Blumenkohl-Pizza bestimmt nicht auseinanderfallen.
5. Pizza mit gefülltem Rand
Pizza mit gefülltem Rand wurde durch Fast-Food-Ketten berühmt gemacht und mittlerweile hat sie einen festen Platz auf dieser Liste verdient, für Tage, an denen dir der Sinn nach wirklich dekadenter Pizza steht. Vielleicht wirkt es auf dich wie ein großartiger Zaubertrick der Industrie, eine Pizzakruste zu füllen, aber es ist wirklich einfach nachzumachen.
Wie du eine Pizza mit gefülltem Rand zu Hause machst:
1. Forme deine Pizza etwas größer als gewöhnlich, damit du den Rand später einschlagen kannst.
2. Baue einen Rand aus Käse, indem du feste Mozzarellastifte verwendest, oder geriebenen Mozarella zusammendrückst. Den Käse formst du dann wie einen Ring auf den Rand deiner Pizza.
3. Falte die Kante deiner Pizza nach innen über den Käse und drücke den Teig fest zusammen, damit kein Käse ausläuft. Belege die Pizza mit den Toppings deiner Wahl und backe sie. Voilà!
6. Sauerteig-Pizza
Sauerteig verleiht deiner Pizza eine neue geschmackliche Dimension und macht den Teig extra luftig. Wenn du möchtest, kannst du bei Sauerteig die Hefe weglassen und dich ganz auf deinen Sauerteig verlassen, um der Pizza Trieb zu geben. Es gibt einige großartige Rezepte da draußen, falls du Sauerteigpizza zu Hause machen willst: Manche Rezepte, wie dieses hier von der New York Times, verwenden eine Mischung aus Hefe und Sauerteig, während andere (wie dieses von BBC Good Food) einfach ein Rezept für Sauerteigbrot als Boden verwenden.
Wo du in Berlin Sauerteig-Pizza findest: Die beliebtesten Sauerteig-Pizzen unseres Teams sind die von Gazzo in Neukölln (die sich auch mit einem Büffelmilch-Olivenöl-Eis einen Namen gemacht haben) und die von Estelle in Prenzlauer Berg, die oft unerwartete Toppings verwenden (gerösteter Kohl funktioniert auf Pizza wirklich überraschend gut!). Beide haben viele vegetarische und vegane Optionen.
7. Focaccia
Was ist der Unterschied zwischen Pizza und Focaccia? Im Allgemeinen enthält Pizzateig weniger Hefe als Focaccia, aber diese Faustregel trifft oft nicht zu, zum Beispiel, wenn wir uns dünne, ligurische Focaccia mit Olivenöl vor Augen führen, oder die riesigen, luftigen Deep-Dish-Pizzen aus den USA. Von daher würde ich argumentieren, dass die Teige relativ ähnlich sein können, wobei Focaccia eher wie ein Brot gebacken wird: Gleichmäßig gebräunt und mit wenig Toppings, manchmal sogar ganz ohne.
Wie du Focaccia zu Hause machst:
– Versuch’s mit einer hübschen Garten-Focaccia
– ...oder einer Focaccia mit Zwiebeln
– ...oder wie wäre es mit dieser Focaccia mit Kartoffeln, Rosmarin und Salsiccia?
Wo du in Berlin Focaccia findest: Ich muss euch nochmal Sironi ans Herz legen – ich glaube, es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass die Focaccia von Sironi die beste ist, die ich je gegessen habe: außen knusprig, luftig, aber mit Biss und mit sehr viel köstlichem Olivenöl abgerundet. In ihren zahlreichen Löchern findet sich Rosmarin, Kartoffelstückchen, Strecchinokäse oder Tomatensoße mit Kräutern. Diese Focaccia ist perfekt.
8. Pizza aus der Gusseisenpfanne
Das Backen in der Pfanne hilft dir, zu Hause eine richtig knusprige und luftige Pizza zu bekommen. Die Pfanne gibt der Pizza nicht nur eine schöne Form, sondern das Gusseisen speichert Wärme auch sehr effektiv, sodass du in deinem Ofen den Effekt eines heißen Steins imitieren kannst und dein Teig wirklich gut aufgehen wird.
Wie du Pizza in der Gusseisenpfanne zu Hause machst:
Versuche es mit dieser Pizza-Hut-inspirierten Salamipizza oder mache diese köstliche vegetarische Variante mit Zwiebel und Fenchel. Wenn du etwas mehr Zeit hast und Lust hast, einen Trend auszuprobieren, empfehle ich dir Devans Variante der viralen Pizza-Babka: sie wird in einen großen Kringel geknotet, ein bisschen wie Chicago-Pizza, und verwendet US-amerikanische “supreme” Toppings.
Noch mehr Pizzen aus aller Welt
Manche würden vermutlich alles, was von neapolitanischer Pizza abweicht, nicht mehr als Pizza definieren, aber für manche von uns lässt sich mit “Pizza” praktischerweise alles bezeichnen, was aus flachem Teig und Toppings besteht. Nach dieser losen Definition gibt es so viele köstliche Pizzen aus der ganzen Welt zum Nachbacken und Genießen. Hier ein paar für den Anfang:
– Flammkuchen (hier der Klassiker aus dem Elsass, oder eine Version mit Mangold und Bacon, oder diese Kreation mit Gorgonzola und Birne)
– Türkische Pizza wie Lahmacun: Versuch’s mit diesem Community-Rezept!
– Libanesische Manakish, wie dieses Rezept mit Zatar und Halloumi
– Georgische Pizza wie Khachapuri, gefüllt mit Käse und Eiern
Pizza-Karte für Berlin: Die beste Pizza, laut unserem Team
Hast du eine liebste Pizza-Variante? Oder eine andere Pizzeria in Berlin, die wir auf jeden Fall ausprobieren sollten? Lass uns in den Kommentaren darüber reden!
Verfasst am 17. April 2021