Eine Weltreise in klassischen Gerichten: Warum keiner Brot widerstehen kann
3 unwiderstehlich leckere Varianten für jeden Brotliebhaber
Eine Weltreise in klassischen Gerichten – unsere brandneue Kooperation mit Zwilling. Im Verlauf eines Jahres beschäftigen wir uns umfassend mit verschiedensten Esskulturen weltweit. Stellvertretend dafür stehen sechs Gerichte, die die Lebensmittel und Aromen präsentieren, die uns zusammenbringen und die kulinarische Welt so vielfältig und spannend machen. Der Dialog zwischen den unterschiedlichen Esskulturen aus aller Welt ist eine großartige Inspirationsquelle. Wir möchten aufzeigen, welche Gemeinsamkeiten es gibt, und unsere immer stärker vernetzte Welt ermuntern, die weltweite bunte Landschaft des Essens zu teilen, als Inspiration zu nutzen und Elemente in die eigene Kultur zu übernehmen.
Nichts geht über den Duft eines frisch gebackenen Brotes. Ja, dieser Satz klingt etwas klischeehaft, aber es ist eben die Wahrheit. So warm und einladend, lässt dieser Duft bereits erahnen, welche Aromen sich unter einer weichen oder knusprigen Kruste verstecken: geröstete Körner, frische oder getrocknete Kräuter, Olivenöl oder Butter, vielleicht sogar noch intensivere Aromen wie Knoblauch, Zimt oder zerdrückte Bananen.
Ob süß oder herzhaft, gesäuert oder ungesäuert, dekorativ in Form gebracht oder als simpler Laib gebacken — Brot nimmt in vielen Kulturen der Welt eine wichtige Rolle ein. Einige Sorten werden besonders gern zum Frühstück serviert, während andere Varianten für besondere Anlässe aufgehoben werden.
Wie du an dieser Abbildung siehst, gibt es Brot in jeglicher Form, Größe und Geschmack. Dabei sind sie für sich genommen einzigartig und können sowohl die Kultur als auch geografischen Gegebenheiten der Welt widerspiegeln. Um mehr über die verschiedenen Zubereitungstechniken und Zutaten herauszufinden, machen wir uns gemeinsam mit dir auf eine Reise. Wir begegnen dabei drei unterschiedlichen Brotsorten, von denen du vielleicht noch nie gehört hast – und können dich hoffentlich zu einem eigenen kleinen Backabenteuer motivieren!
Simit (Türkische Sesamringe)
Wir beginnen mit einem runden, mit Sesam bestreuten Brot, das viele Namen trägt (Koulouri in Griechenland, Covrig in Rumänien, Bokegh in Armenien und Gevrek in Serbien, Mazedonien und in einigen Regionen der Türkei). Insbesondere in Istanbul ist der Sesamring unter dem Namen Simit bekannt und soll bereits seit 1525 Teil der türkischen Esskultur sein. Aber nicht nur seine lange Existenz (schon in den 1630ern gab es knapp 70 spezielle Simit-Bäckereien in Istanbul), sondern auch die Zubereitung machen den Sesamring so besonders.
Zunächst wird ein einfacher Teig aus Mehl, Wasser, Öl, Hefe und Salz hergestellt. Nach dem Gehen wird dieser in mehrere Portionen geteilt und jeweils zu langen, dünnen Strängen geformt. Diese sind sehr weich und dehnbar und lassen sich so unkompliziert umeinander wickeln und in Ringe formen. Zum Schluss werden sie in eine sirup-getränkte Wassermischung getunkt und großzügig mit Sesam bestreut. Bevor die Sesamringe in den Backofen kommen, gehen sie ein weiteres Mal und backen anschließend, bis die Kruste knusprig und das Innere weich ist.
Auch wenn diese in den USA als “türkische Bagels” bekannten Sesamringe üblicherweise mit Sesam bestreut werden, gibt es mittlerweile auch Varianten mit Mohn, Leinsamen oder Sonnenblumenkernen. Wir können sie alle nur empfehlen – vor allem nach unseren Erfahrungen mit dem deutschen Brötchenkranz, zu dem wir gleich noch kommen. Serviere Simit zum Beispiel mit einem Weichkäse zum Frühstück, oder genieße sie als Snack mit einem würzigen Knoblauchdip!
Fougasse (Provenzalisches Brot mit Kräutern)
Fougasse ist ein französischer Klassiker aus der Provence. Dort, im südöstlichen Teil Frankreichs und in unmittelbarer Nähe zu Italien und dem Mittelmeer, gehört das an eine Weizenähre erinnernde Fougasse zu den regionalen Spezialitäten. Es ähnelt dem italienischen Focaccia, ist häufig jedoch etwas knuspriger und üblicherweise mit Oliven, Knoblauch, Käse oder Kräutern verfeinert. Natürlich gibt es auch dabei regionale Unterschiede, sowie süße als auch herzhafte Variationen.
Es heißt, dass Fougasse früher als “Testbrot” gebacken wurde, um die Temperatur des Holzkohleofens zu bestimmen, damit später das “wertvollere” Brot bei korrekter Temperatur gebacken werden konnte. Mittlerweile ist Fougasse zum Glück selbst zu einer wertvollen Brotsorte geworden, egal ob es naturbelassen oder mit anderen Zutaten aromatisiert wird. Als Begleiter eines Mittag- oder Abendessen macht es immer eine tolle Figur — egal, ob säuberlich geschnitten oder mit den Händen grob abgerissen.
Brötchenkranz
Ein Klassiker auf deutschen Frühstückstischen: Für einen Brötchenkranz werden mehrere kleine Brötchen geformt, nebeneinander gelegt, mit Butter bestrichen und mit diversen Körnern bestreut. In den Teig kommen frische Hefe, warmes Wasser, Milch, Zucker, Mehl, Salz und etwas Olivenöl. Nachdem der Brötchenteig geruht und sich im Volumen verdoppelt hat, wird er zu gleich großen Kugeln geformt (mithilfe einer Waage kann man dabei genauer arbeiten), in einen gusseisernen Topf mit Deckel drapiert (wir nehmen am liebsten ein Staubtopf wie diesen hier, sowohl aus Gründen der Qualität, als auch wegen der Ästhetik), bevor wir den Kranz mit Butter bestreichen und mit Körnern und Samen bestreuen. Wir haben uns für einen klassischen Mix aus Sesam, Mohn, Leinsamen und Sonnenblumenkernen entschieden.
Am besten genießt du den Brötchenkranz direkt aus dem Ofen und bestreichst die Brötchen mit einer großzügigen Schicht Butter oder deinem Lieblingsaufstrich. Wir lieben den Brötchenkranz sowohl zum Frühstück als auch zum Grillen oder als Partysnack!
Wie du sehen kannst, gibt es Brot in wirklich allen erdenklichen Formen, Größen und Geschmacksrichtungen. Es war, ist und bleibt in jeglicher Gestalt allgegenwärtig. Ineinander gezwirbelt, unter Körnern versteckt oder mit frischen Kräutern verfeinert — wir lieben sie einfach alle!
Was ist deine liebste Brotsorte und welche Variante steht auf deiner To-Bake-Liste? Verrate es uns in den Kommentaren!
Verfasst am 13. Juni 2020