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Der Gin: Eine Spirituose, vielfältige Aromen

Der Gin: Eine Spirituose, vielfältige Aromen

Von der Herstellung bis zum Food Pairing

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Lisa-Kristin Erdt

Lisa-Kristin Erdt

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/elkey.i/

Die Geschichte des Gins geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als er unter dem Namen Genever (holländisch für Wacholder) als Medizin zur Bekämpfung von Fieber eingesetzt wurde. Noch heute erlebt die Spirituose einen immensen Aufschwung, der allein in Deutschland über 200 verschiedene Gin-Marken hervorgebracht hat. Warum ist das so und was macht Gin so besonders? Wie wird das facettenreiche Kultgetränk hergestellt? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel.

Wenn du mit dem ultimativen Gin-Wissen vor deinen Liebsten glänzen willst, empfehle ich dir, dir unser kompaktes Video anzusehen. Hier findest du die wichtigsten Informationen zum Thema Gin, eine kurze Zusammenfassung zu dessen Herstellung und Geschmackskombinationen und erfährst obendrein, wie es auf den Dächern Berlins zugeht, sobald sich die Sonne dem Horizont nähert:

Die feinsten Pflanzenextrakte der Gewürzstraße direkt in deinem Gin

Gute Getränke, gutes Essen, gute Freund*innen – eine unschlagbare Kombination, die Menschen aus unterschiedlichsten Motivationen heraus vereint. Dieser Erfolgsformel gehen wir im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit OPIHR nach: Gemeinsam mit der Gin-Marke finden wir die besten Food-Kombinationen mit dem Premiumgin heraus und entführen dich auf eine Reise entlang der historischen Gewürzstraße, dessen Angebot den Geschmack des gewürzten Gins von OPIHR maßgeblich beeinflusst.

Inspiriert vom Abenteuergeist der Händler*innen auf der Suche nach exotischen Gewürzen, hat sich OPIHR die feinsten Pflanzenextrakte für deren Spiced London Dry Gin herausgesucht. Darunter befinden sich würzige Kubeben aus Indonesien, schwarzer Pfeffer aus Indien sowie Koriander aus Marokko, Orangenschale aus Spanien und Ingwer aus Deutschland. Die sogenannten Botanicals geben dem Gin neben ihrer typischen Wacholdernote weitere, vielfältige Aromen, die die Signatur eines jeden Gins ausmachen.

Wie kommen die Gewürze in den Gin? Gin-Herstellung einfach erklärt

Nun haben wir bereits über Botanicals geredet – aber wie kommen die nun in den Gin? Aber erstmal zu den Grundlagen – Was ist Gin überhaupt? Gin ist eine Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 37,5 % Vol, deren Geschmack durch die Aromatisierung von Wacholderbeeren und anderen Wurzeln und Gewürzen dominiert wird.

Ich gebe mein Bestes, um dir die Gin-Herstellung Schritt für Schritt ohne großes Fachsimpeln näherzubringen (und solltest du doch gern mal angeben wollen – die Fachbegriffe findest du jeweils in Klammern):

1. Eines ist ganz klar: Der Neutralalkohol bei der Herstellung von Gin

…bereitgestellt für die Herstellung von Gin wird nämlich ein mit 96 % Vol. so gut wie reiner (Ethyl-) Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs (Getreide, Kartoffeln etc.).

2. Das Einweichen der natürlichen Pflanzenstoffe (Mazeration)

Die geschmacksgebenden Botanicals werden nun in dem reinen Alkohol im Destilliergerät eingelegt, damit sich die Aromen lösen. Wie lange das dauert, hängt vom jeweiligen Rezept ab – und ist ein wohlbehütetes Geheimnis eines jeden Destillateurs. Je nach gewünschter Intensität kann man jedoch einen ungefähren Zeitraum von 30 Stunden veranschlagen.

Eine weitere Methode zur Aromatisierung von Gin ist die Perkolation, bei der die Botanicals nicht direkt mit dem Alkohol in Berührung kommen. Der Alkohol wird gängigerweise mehrfach durch 2 Siebeinsätze mit den Pflanzenstoffen geleitet oder erwärmt und über Siebe laufen gelassen.

3. Das Erhitzen und Verdampfen des Alkohols (Destillation)

Sobald der Alkohol die Aromen der Botanicals angenommen hat, wird dieser erhitzt, bis er verdampft. Der Dampf steigt infolgedessen in die sogenannte Brennblase auf, erkaltet und wird wieder flüssig. Das Destillat wird dann in einem Auffangbehälter gesammelt. Der Destillationsvorgang kann für ein besonders sauberes Ergebnis mehrfach wiederholt werden.

4. Die Lagerung

Die meisten Destillateur*innen gönnen ihrem Gin nach der Destillation noch 4 bis 6 Wochen Ruhe in neutralen Behältnissen wie Glasballons oder Stahltanks, damit sich der Geschmack entwickeln kann. Andere Hersteller*innen schwören auf eine längere Lagerzeit bis zu 3 Monaten. Die kurze Lagerung des Gins stellt einen klaren Vorteil bei der Gin-Produktion dar: Anders als bei Whisky oder Rum kann Gin innerhalb weniger Wochen hergestellt und abgefüllt werden.

5. Das Herabsetzen des Alkoholgehaltes

Nach der Destillation und der Lagerung ist der Alkoholgehalt des Gins mit ca. 96 % Vol. noch viel zu hoch. Aus diesem Grund wird dem aromatisierten Destillat Wasser beigemischt und so auf den gewünschten Alkoholgehalt herabgesetzt, der bei mind. 37,5 % Vol., meist aber bei einem Anteil von um die 40 bis 45 % Vol. liegt. Anschließend kann der Gin abgefüllt, etikettiert und verkauft werden. Gintastisch!

Was ist das Besondere an London Dry Gin?

Auf vielen Etiketten wirst du die Bezeichnung London Dry Gin finden. Diese definiert nicht die Herkunft, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern einen besonderen Herstellungsprozess von Gin, die bestimmten Regeln der Destillation und der Zubereitungsart untersteht. Gin darf als nur London Dry Gin bezeichnet werden, wenn:

- das Aroma ausschließlich durch die Destillation von Wacholder und anderen rein pflanzlichen Stoffen erzeugt wird, also keine künstlichen Aromastoffe zugeführt wurden.
- sich keine Farbstoffe oder Zucker darin befinden (bzw. nur ein Anteil von max. 0,1 g Zucker/Liter).
- die Botanicals ausschließlich zu Beginn des Destillationsprozesses hinzugefügt werden, also nicht nach-aromatisiert wird.

Je origineller, desto besser: Die schier unendlichen Geschmackskombinationen des Gins

Es gibt kaum eine Spirituose, die so vielfältig ist wie Gin. Wie du bereits gelernt hast, sind die Botanicals, die bei der Destillation eingesetzt werden, maßgeblich für den Geschmack des Gins verantwortlich. So lassen sich neben der Wacholderbeere dominierende Aromen von beispielsweise Rosenblättern, Lavendel und sogar Algen erschaffen.

OPIHR hat sich ebenso wenig gescheut, für ihren Gin die abenteuerlichsten Aromen zu vereinen. Im Portfolio spiegelt sich die kulturelle Vielfalt der eingesetzten Botanicals wider, die auch die Kombination mit Gerichten der internationalen Küchen durch den Einsatz von asiatischen, mediterranen und nahöstlichen Aromen zugänglich macht.

Um die Aromen bestimmter Ziele entlang der historischen Gewürzroute in den Mittelpunkt zu stellen, hat OPIHR drei regionaltypische Editionen kreiert, jede mit einer speziellen Verbindung zu einem Botanical und dessen Herkunft. Einige derer Zutaten kann ich kaum aussprechen – wie gut, dass ich dir das nicht demonstrieren muss. Okay, bist du bereit für das ultimative Aroma-Feuerwerk?

Zunächst haben wir den europäisch-inspirierten AROMATIC BITTERS mit Bitternoten der Kaskarillrinde und duftender Myrrhe. Der kräftige, pikante London Dry Gin mit ausgeglichenen Bitternoten lässt dich perfekt mit süßem Wermut mixen und verleiht dem klassischen Negroni-Cocktail so eine spannende Würze.

Ein Gruß aus dem Fernen Osten bietet die Edition SZECHUAN PEPPER mit, wie der Name schon sagt, Szechuanpfeffer und rauchigen Ajowannoten. Ich meine, Szechuanpfeffer in Gin? Das klingt so originell, dass es mich definitiv zum Probieren reizt. Wie sieht es bei dir aus?

Die Flasche der dritten Edition, BLACK LEMON, erstrahlt in einem satten grün und macht sich in meiner Vorstellung optisch bereits gut in meiner kleinen Heim-Bar. Aber mal davon abgesehen haben wir es hier mit einer weiteren Kombination zu tun: Kräftige Zitrusnoten von der persischen schwarzen Zitrone vereint mit dem intensiven Zitrusgeschmack des Timut-Pfeffers.

Das erfrischend reichhaltigen Zitrus-Profil des OPIHR Black Lemon macht sich dank des Fehlens von Bitterkeit, die oft in anderen Zitronen finden ist, hervorragend für unseren Lime Gin Bramble. Dieser greift das Aroma der schwarzen Zitrone im Gin auf, die eher an den Geschmack von Limetten erinnert. Zusammen mit Brombeerlikör und frischen Brombeeren passt der fruchtige Gin-Cocktail nicht nur zu gemütlichen Spätsommerabenden, sondern sieht dabei auch noch unglaublich gut aus.

Lime Gin Bramble

Lime Gin Bramble

Das perfekte Food Pairing zu Gin

Jede Zutat, ob im Essen oder die Botanicals im Gin, hat ein individuelles Geschmacksprofil, das sich aus verschiedenen Aromatypen wie beispielsweise fruchtig, zitrus, blumig zusammensetzt. Diese Wissenschaft wird von Peter Coucquyt, Bernard Lahousse und Johan Langenbick in ihrem Buch Die Kunst des Foodpairing, auf dessen Inhalte ich mich hier beziehe, umfangreich erklärt.

Die Aromatypen lassen sich noch in unzählige Unterkategorien aufteilen – deren Aufzählung würde allerdings eine ganze Weile dauern, weshalb wir uns hier auf die wichtigsten Grundlagen beschränken.

Die Ausgewogenheit der Aromatypen bestimmt, einfach ausgedrückt, das Aromaprofil jeder Zutat. Wenn sich Aromaprofile verschiedener Zutaten überschneiden, vermittelt uns der Genuss dieser Aromapaare ein Gefühl von Ausgewogenheit im Geschmack. Das ist auch der Grund, warum die konzentrierten Zitrusnoten des OPIHR Black Lemon dank der schwarzen Zitrone und des Timut-Pfeffers und dieser wiederum mit der Limette in unserem Gin-Cocktail so gut harmonieren.

Bestimmt kennst du ganz klassische Aromapaare wie Mozzarella und Tomate oder Safran und Reis. Basierend auf diesen Grundlagen lassen sich aber auch erstmal ungewöhnlich erscheinende Zutaten finden, die wie auf wundersame Weise zusammenpassen.

So hat auch der klassische London Dry Gin ein einzigartiges Aromaprofil, welches sich durch folgende Aromatypen am besten beschreiben lässt: zitrus, blumig, krautig, holzig und würzig. Folglich passen Zutaten gut zu Gin, die eine ähnliche Konzentrationen dieser Aromatypen aufweisen. Darunter fallen beispielsweise:

- Macadamianüsse
- Süßkartoffelchips
- Koriandersamen
- Lavendelblüten
- Schwarzer Pfeffer

Der Klassiker: Gin und geröstete Nüsse

Der perfekte Snack zu Gin (-Cocktails) sind, du magst es dir bereits denken, geröstete Nüsse. Durch die Aromatypen nussig und holzig, die sich Gin mit gerösteten Nüssen teilt, nehmen wir die Kombination als besonders angenehm wahr.

Für noch mehr Ausgewogenheit kannst du die Nüsse mit Gewürzen verfeinern, die geschmacklich zu deinem Lieblingsgin passen. Dazu musst du die Nüsse lediglich mit Eiweiß verrühren, dann das Gewürz deiner Wahl unterheben und sie im Ofen bei niedriger Temperatur trocknen. Somit hast du den idealen Snack, abgestimmt auf dein Lieblingsgetränk, für deinen nächsten Abend mit Freund*innen. Wie wäre es beispielsweise mit Cashewkernen gewürzt mit Szechuanpfeffer oder Kurkuma, passend zum OPIHR Szechuan Pepper?

Du willst über die Snacks hinaus noch mehr servieren, was deine Liebsten begeistert? Diese Rezepte passen perfekt auf das Geschmacksprofil von Gin:

Hähnchen-Kebab-Spieße mit Joghurtdip

Hähnchen-Kebab-Spieße mit Joghurtdip

Herzhafte, fleischige Gerichte sind ein netter Begleiter zu unserem Lime Gin Bramble. Besonders gut harmonieren die Hähnchen-Kebab-Spieße mit dem OPIHR Black Lemon Gin aufgrund von folgenden Zutaten (die wiederum Aromapaare mit Gin bilden):

- Koriander
- Zitronensaft
- Minze

Ein würziger Dip sollte für ein abgerundetes Dinner mit Freunden niemals fehlen. Unser Muhammara-Rezept hat einige wertvolle Zutaten, die wieder eine unschlagbare Allianz mit den Zitrusaromen des Gins eingehen:

- Schwarzer Pfeffer
- Walnüsse
- Olivenöl

vegan
Muhammara (Nahöstlicher Walnuss-Paprika-Dip)

Muhammara (Nahöstlicher Walnuss-Paprika-Dip)

Nun bist du bestens gewappnet für deinen nächsten Abend mit Freunden und kannst neben Rezepten auch eine Menge an Wissen bieten (angeben offiziell erlaubt, okay?).

Welche Botanicals aromatisieren deinen Lieblingsgin und was servierst du gern dazu? Schicke uns Fotos von deinen Kreationen, lass uns an deinem Wissen teilhaben und: Genieße Alkohol stets mit Verantwortung.

In diesem Sinne: Mixt, was der Shaker hält und genießt die besten Drinks, die ihr kennt. Vielleicht habt ihr euer Lieblingsrezept ja hier auf Kitchen Stories gefunden – oder es wartet hier noch auf euch?

Verfasst am 16. September 2022

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