In 3 Schritten zu nachhaltigen Meeresfrüchten
Fischers Fritz fischt frische Fische.
Nicht nachhaltige und profitorientierte Fangmethoden verringern Fischpopulationen auf der ganzen Welt. Trotz vielfacher Bemühungen von Supermärkten und Verbrauchern muss sich dringend etwas ändern, damit auch in Zukunft genügend Fische durch unsere Ozeane schwimmen und Meereslebensräume nicht zerstört werden. Du hast als Konsument dabei eine Menge Macht! Hier sind einige schnelle und einfache Tipps, wie du nachhaltige Meeresfrüchte auswählst.
1) Hab ein Auge auf die Fangmethode
Es gibt zahlreiche Wege, Fisch zu fangen, und leider sitzt in den wenigsten Fällen ein Fischer auf seinem kleinen Fischerboot im Mittelmeer, um entspannt auf einen vorbeischwimmenden Fisch zu warten. Viele Fangmethoden sind sehr umweltschädigend und sollten deswegen absolut vermieden werden. Hier ist eine kleine Anleitung zum Thema Fangmethode:
• Schleppnetzfischeri – Schleppnetze gehören zu den schädligsten Fangmethoden der Welt. Dabei wird ein großes Netz durch das Meer gezogen; ohne jegliche Unterscheidung, welche Fischart gefangen wird. All jene von euch, die "Findet Nemo" gesehen haben, werden wissen, wovon wir sprechen. Obwohl mit Schleppnetzen effektiv eine große Menge an Fisch gefangen werden kann, werden geschützte Arten wie Delfine, Wale und Schildkröten häufig als Beifang mitgefangen.
• Angelrute - Fischen mit der Angel ist die traditionelle Art des Fischfangs, bei der man eine Rute und einen Köder verwendet. Diese Methode ist prinzipiell harmloser und umweltfreundlicher, da ungewollt gefangene Fische sofort wieder frei gelassen werden können.
• Handleine – Wie beim Fischen mit der Angelrute gehört die Handleine zu einen der ältesten Fangmethoden in der Welt. Etwas selbst erklärend wird hierbei eine Handleine mit mehreren Ködern gehalten, was ebenfalls schädlichen Beifang reduziert.
• Tauchfang – Diese Methode ist weniger schädlich für den Meeresboden, da keine schweren Netze den Meeresleberaum zerstören. Gleichzeitig müssen die Taucher gut geschult sein, um kein Ungleichgewicht im Meeresleben zu verursachen.
2) Halte dich an die Fish to Avoid Liste der Marine Conservation Society
Die Marine Conservation Society hat eine Liste zusammengestellt mit all jenen Fischen, die es zu vermeiden gilt, und wie man sie ersetzen kann. Du kannst die Liste ausdrucken oder sie im Supermarkt auf deinem Mobiltelefon aufrufen. Weitere Hinweise findest du außerdem auf ihrer Internetseite. Eine weitere Möglichkeit, um die Herkunft deines Fisches zu überprüfen, ist einfach im Restaurant oder beim Fischhändler nachzufragen. Falls sie dir den Namen der Fischerei nicht nennen können, solltest du erstmal misstrauisch werden.
3) Setze auf Nachhaltigkeit
Fragwürdige Fischarten durch andere zu ersetzen, ist ein einfacher Weg deinen Beitrag gegen Überfischung zu leisten.
• Blauflossen-Thunfisch – Beliebt in Sushi-Lokalen und Restaurants auf der ganzen Welt wird Blauflossen-Thunfisch en masse gefischt. Anstelle dieser gefährdeten Art solltest du lieber Großaugen-Thun oder Gelbflossen-Thun wählen, der zwar denselben Geschmack wie Blauflossen-Thunfisch, aber andere finanzielle und ökologische Kosten hat.
• Farmlachs – Farmlachs wird mit Kleinfischen gefüttert, die meist nicht nachhaltig gefangen werden, wodurch man außerdem überhaupt nicht nachempfinden kann, welche Bakterien sich ein- und anlagern. Nichtsdestotrotz musst du Lachs nicht sofort komplett aufgeben. Achte beim Lachskauf auf wild gefischten oder biologisch aufgezogenen Lachs, damit du ein qualitativ hochwertiges Produkt erhältst.
•Kabeljau – In Anbretracht dessen, wie gut Kabeljau paniert und mit Pommes schmeckt, ist es keine Überraschung, dass diese Fischart wegen der großen Nachfrage überfischt ist. Statt den Fischbestand noch weiter zu dezimieren, kannst du auf ähnlich köstliche Fische wie Seelachs und Seehecht umschwenken.
• Riesengarnelen - Obwohl diese kleinen Kerlchen in vielen Luxus-Restaurants verwendet werden, ist die Garnelen-Industrie überraschend schlecht reguliert. Entscheide dich auf jeden Fall für biologische Garnelen, wenn du die Wahl hast; versuche Kaltwasser-Garnelen aus Kanada; probiere Scampi oder schottische Langustinen, die köstlich sind und verantwortungsvoll gefischt werden.
Obwohl diese 3 Schritte den Anschein erwecken, nicht die Welt verändern zu können, helfen sie dabei, bedrohte Arten zu schützen und an die Umwelt zu denken. Wenn du dich an diese Tipps hältst, leistest du deinen Beitrag dazu, dass du und zukünftige Generationen auch köstlichen Fisch genießen können. Stell dir mal eine Welt ohne Sushi, gegrillten Lachs oder marinierten Seebarsch vor - Das wäre doch schrecklich.
Verfasst am 23. August 2016