Krautkrapfen zu einem einfachen Schweinebraten
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Mein Schweinsbraten ist vom Naturlandhof Froschhammer/Thalmassing. Dort wächst die alte Rasse „Bunte Bentheimer“ artgerecht auf, kann das Schwein auch noch Schwein sein. Veganer/Vegetarier jetzt weghören🥲. Das schmeckt man auch, der Schweinebraten ist superb im Geschmack, das Fleisch fest mit Biss ohne zäh zu sein….lecker. Leute wenn schon Fleisch, kauft kein Quälfleisch. Jeder kann sich wenn nicht Biohof, im Umkreis artgerecht und fair erzeugtes (Schweine)fleisch leisten…WENIGER IST MEHR !
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Die Schweine sind am Naturlandhof Froschhammer selbst aufgenommen, leben großzügig auf einer riesigen Freilandfläche. Sie sind das ganze Jahr im freien, können suhlen so viel sie wollen, haben selbstverständlich bei miesem Wetter einen strohgestreuten Unterstand und werden mit biologisch angebauten Futter (nix Gen-Food) gefüttert. Sie werden aber „selbstverständlich“ am Ende eines artgerechten Lebens geschlachtet, so idyllisch alles aussieht.
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Noch ein paar Anmerkungen zum Schweinefleisch. Ich will hier nicht missionieren, aber wenn jedem Verbraucher die Halte- und Produktionsbedingungen drastisch sofort beim Kauf besonders dann aber beim essen immer wieder deutlich vor Augen geführt würden, ginge der Schweinefleischkonsum sicher gegen null. Das kranke Schwein wird in der Massenaufzucht ohne Auslauf auf Spaltböden gequält, der verarbeitende Bandarbeiter danach aus dem Osten zum Niedriglohn geschunden-pfui Teufel. HELFT DAS ZU ÄNDERN !
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Zuerst der Braten, muss nicht unbedingt Bio sein, aber wenn möglich vom bäuerlichen Direktvermarkter oder zumindest vom heimischen Metzger mit Herkunftsgarantie von lokalen Kleinbauern, nicht von Massentierhaltung - dann kann man sich die Aufziehbedingungen ja anschauen - bzw. abschätzen …..
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….kräftig salzen und pfeffern. Alles gut mit Kräuter der Provence einreiben. Ich nehme am liebsten zum einfachen Schweinsbraten einen Halsgrat - auch „Nackencarbonade“ für die lieben Mitköche im Hohen Norden. Der Halsgrat bleibt immer schön saftig, da er i.d.Regel marmoriert und durchwachsen ist. Wer lieber Krustenbraten will kann ein Schulterstück mit Schwarte verwenden und so wie in meinem Rezept in Kitchenstories „bay.Schweinshaxe“ verfahren, damit die Kruste fluffig-knusprig wird und kracht.
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Ich glaube man sieht dem Braten am vorherigen Bild an, dass es eine super Fleischqualität hat. Kein PSE-Fleisch (blass=Pale, weich=Soft, wässrig=Exudative ) Dem Braten ein Bett aus geviertelten Zwiebeln, Tomatenstücke und Karotte zubereiten, hier geht auch jedes weitere Gemüse für die Sauce, ein Schuß Olivenöl dazu …..
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…und das ganze zugedeckt ca. eine 3/4 h bei 200°C ins Backrohr geben. Man kann das Fleisch auch anbraten, dann die Kräuter der Provence aber erst nach dem anbraten draufstreuen, wird sonst bitter. Ich spar mir das anbraten und mache ca. 1/4 h bevor der Braten fertig ist den Deckel vom Bräter. Der Effekt ist derselbe. Ihr werdet sehen, selbst mit geschlossenem Deckel ist der Braten am Ende dunkel-knusprig.
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Nach 45 Minuten im Ofen, gieße ich ihn mit 500 ml hellem Bier auf. Sehr schön sieht man hier das am Porzellanbräter angelegte „Grandl“. Das sind Röststoffe die der Braten durch Sublimation produziert und einen feinen Bratengeschmack verschaffen. Sofort nach dem aufgießen pinsele und spüle ich sie mit einem Silikonpinsel vom Bräter weg in die Aufgießflüssigkeit. Danach kommt der Braten zurück ins Rohr. Ca. alle 20 Minuten drehe ich den Braten um und spüle weiter entstandenes Grandl in die Sauce.
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Hier ist schön die vom Grandl braun gefärbte Bratensauce nach dem abpinseln zu sehen. Ich glaube jede einfache Landgaststätte macht so oder ähnlich einen ordentlichen Braten ohne Schnick-Schnack. Dieses Bratenprocedere verwende ich für alle einfachen Braten ohne Raffinessen von Lamm, Wild, Kalb usw., nur nicht für Rind. Besonders g‘schmackig und intensiv wird die Bratensauce wenn man von Beginn an trocken ein paar Knochen mitbräunt, die man bis zur abschließenden Saucenzubereitung drin lässt.
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Für die Krautkrapfen verwende ich ein frisches, von meiner Gärtnerei selbst gemachtes, leckeres Sauerkraut.
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Für die Krautkrapfen ein Stückerl Speck in kleine Würfel schneiden.
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Jetzt gehts los mit dem Krautkrapfenteig. Das Mehl, die Eier, wenig Wasser und 1-2 Prisen Salz….
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… zu einem festen, nicht mehr klebrigen Teig verkneten. Wenn er noch klebrig ist wenig Mehl zufügen.
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Den Speck leicht anrösten….
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…. und die zu Würfel geschnittenen Zwiebel in einer Pfanne glasig bräunen.
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Kraut, Speck und Zwiebeln gut vermengen und ca. 5 Minuten nochmal kurz aufbruzzeln. Wer will kann wenig Kümmel hinzufügen, ist aber im Basisrezept nicht vorgesehen. Vielleicht dazwischen ein wenig Krautwasser zufügen.
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Den Teig in zwei Hälften teilen und eine Hälfte mit einem Nudelholz möglichst dünn auswälzen.
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Jetzt die Hälfte des Zubereiteten Pfannenkrautes darauf verteilen und diesen Teig quer zu einer Rolle drehen.
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Die Teig/Krautrolle in 3-4 cm breite Scheiben schneiden.
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Den ganzen Teig und das Kraut so verarbeiten.
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In einer zweiten Pfanne die 500 ml (Kraut)Wassergemisch mit ca. 30 g Butter/Butterschmalz aufkochen…
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…und die Scheiben Krautkrapfen stehend mit einer Schnittfläche nach unten reinschichten.
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…bis die Pfanne voll ist ist.
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Die Krautkrapfen zugedeckt, am besten ist ein Spritzschutz, der Dampf rauslässt, bei geringer Hitze ca. 1/2h ziehen lassen bis die Flüssig verkocht ist und sich unten eine schöne braune Kruste gebildet hat. Evtl ein bischen Butter oder Butterschmalz hinzu fügen. Einfacher Deckel geht auch, aber auf abdampfen achten.
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Mit den Back- bzw. Bratzeiten der Krautkrapfen ist das so ne Sache. Die hängt stark von der Auswalzdicke der Krapfen ab und kann von 30 - 45 Minuten betragen. Wenn die gesamte Flüssigkeit verdampft ist, erst mal Temperatur reduzieren, bei meinem Ofen von 5 auf 3 (9teilige Skala) und dann mal durch vorsichtiges Wenden eines Krautkrapfen schauen ob er unten schön braun, knusprig ist.
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Wenn ja, wenig Butter(schmalz) gleichmäßig über die Pfanne verteilt hinzufügen und alle Krapfen mit einem stumpfen Messer seitlich trennen und einer (Grill)zange oder ähnlichem einmal wenden. Nochmals alle Krautkrapfen kurz von der anderen Seite bräunen.
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Meine Frau hat als Allgäuerin diese leckeren Krautkrapfen ganz ohne (Braten und Sauce) vertilgt, obwohl sie keine Vegetarerin ist, aber sehr wenig Fleisch ißt.
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Ich habe mich zusätzlich dem Braten zugewendet und zwei Scheiben abgesäbelt. Wie Ihr seht ist er auch ohne anbraten aussen passabel knusprig geworden und das bei geschlossenem Bräterdeckel. Der Braten bleibt insgesamt ca. 2 - 2 1/2 h im Backrohr.
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Die Sauce habe ich „naturell“ ohne weitere Bearbeitung genossen. Man könnte sie aber vom Gemüse trennen, mit einer gekochten Kartoffel oder wenig Kartoffelstärke etwas andicken. Industrielle Saucenbinder mag ich nicht😣.Oder ganz wenig vom Gemüse abtrennen und mit der abgeschöpften Sauce mit dem Zauberstab vermixen. Mit dem gemixten Gemüseanteil könnt Ihr die Sämigkeit steuern von naturell bis supersämig. Evtl.nochmals das „Grandl“ mit dem Pinsel lösen, dann wird die Sauce intensiver im Geschmack
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Krautkrapfen, Schweinsbraten und Sauce auf dem Teller anrichten und dann wünsche ich guten Appetit.
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…a guats Weißbier vom Jacob dazua…..
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… einfach super lecker (geil 👌- neudeutsch 😁) Krautkrapfen mit oder ohne Schweinsbraten. Jetzt muss ich zum Schluß jedoch noch etwas gestehen. Mea culpa, mea maxima culpa….Diesmal kommt das Rezept nicht von Garfield1001 allein, sondern von Garfield & Compagnon. Die Krautkrapfen hat meine Frau gemacht, da durfte ich nur einfachste Hilfsdienste wie schälen, schneiden, gucken leisten -nix meckern oder besser wissen 🤓 schluck…😆🥳😊 …sie hatte wieder voll die „Hose in der Küche an“ 🤷♀️🧎♂️
Guten Appetit!